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Landgasthof-Hotel
Rebstock ***

Gasthaus seit 1386

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Das Gasthaus & seine Geschichte

In allen Häusern erkennt man die Handschrift der Hausherrin Christine Sarnow, die mit viel Geschmack und Feingefühl ihre Kreativität auslebt und für ein beachtenswertes Ambiente sorgt. Die Gäste sollen sich wohl fühlen und eine schöne Erinnerung mitnehmen. Dieses ehrliche Herzensanliegen der Wirtsleute zeigt sich in vielen kleinen Aufmerksamkeiten. Gastfreundschaft wird im Landgasthof Rebstock groß geschrieben. Ob Städtlestammtisch, Musikverein, Wanderer, Radler, Motarradfahrer, Einheimischer oder Urlauber - jeder fühlt sich augenblicklich wohl. Wer es eher elegant mag, ist in der Schlossstube richtig, und das fürstliche Kellergewölbe bietet sich für Feste in besonderem Ambiente an. Wenn die Sonne ins Freie lockt, kann man sich im ruhigen Biergarten nach einem erlebnisreichen Tag stärken. Der unter Denkmalschutz stehende "Rebstock" ist ein wahrer Ort zum entdecken und genießen. Überragt vom Schloss Hohenlupfen passt er in die ebenso malerische wie geschichtsträchtige Landschaft des Wutachtals im Naturpark Südschwarzwald.


In einem Ensemble von historischen Gebäuden steht der stattliche Rebstock am Marktplatz im "Altstädtle" des geschichtsträchtigen Luftkurortes Stühlingen. Der schöne Staffelgiebel, der kleine Erker an der Giebelseite und die Fassadenmalereien sind erste Hingucker. An der Eingangsseite sind die Verleihung des Stadt- und Marktrechts 1262 und das Obere Tor (abgerissen 1846) dargestellt. Beim Betrachten der Giebelseite erfahren wir, dass der "Rebstock" als Schildwirtschaft vor dem Burgtor bereits seit dem Jahre 1368 besteht.


Wohin man sich wendet, fallen bemerkenswerte Gebäude ins Auge, allen voran das Rathaus (direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite), der Städtlebrunnen mit dem "Stühlinger Männle" (siehe Rubrik Überlieferungen und Mythologie), das "Grüninger Haus", das "Balbach'sche Haus" und die Sebastianskapelle. Andere Nachbargebäude des Landgasthofs Rebstock gehören inzwischen zu dessen Besitz. Da ist einmal das "Michel'sche Haus" (1690 Wohnhaus des Rentmeisters Johann Conrad Michel, später Gefängnis und Wohnung des Gefangenenwärters), zum anderen das ehemalige "Amtshaus", das bis ins 19. Jahrhundert als Rentamt bzw. Großherzoglich Badisches Bezirksamt diente. Beide Gebäude ließ die Besitzerfamilie Sarnow sorgfältig renovieren. Im fürstlichen Gewölbekeller des ehemaligen Amtshauses kann man heute stilvoll feiern und in einem der gemütlichen Gästezimmer sein müdes Haupt betten. Eine besondere Attraktion sind auf jeden Fall die seit Mitte 2013 eingerichteten Appartements im alten Gefängnis.


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Sicher ist aber, dass -wie früher üblich- neben der Schankwirtschaft hier auch immer Landwirtschaft angesiedelt war. In der heutigen Schlossstube befanden sich die Stallungen der Kühe und Schweine. Bis zum Jahr 1975 wurde die Landwirtschaft noch aktiv betrieben. 


Als erster Besitzer des alten Amtshauses ist Matthäus Schulter bekannt, seit 1607 Pappenheim'scher Oberamtsmann in Stühlingen. Dieser muss ein hochangesehener und gut situierter Mann gewesen sein, denn während seiner Amtszeit muss er das Amtshaus, die Ziegelhütte, die Mühle sowie etliche Grundstücke erworben haben. Seinen gesamten Besitz verkaufte er seinem Vorgesetzten, dem Landgraf zu Stühlingen, Reichsmarschall Maximilian zu Pappenheim. Das Original des Kaufvertrages vom 27. Oktober 1614 in Pergament und mit Siegel versehen liegt im Archiv in Donaueschingen. Obwohl der Standort des Gebäudes nicht genau bezeichnet ist, kann es sich nach Meinung der Experten nur um das spätere Amtshaus handeln. 


Als weiterer Bewohner des dreistöckigen Gebäudes mit "Beamtenwohnung, Amtskanzley, Registratur und Abstandsstube" (1828) ist der Rat- und Rentmeister Feedere bekannt (um 1800). Bis ins 19. Jahrhundert diente das ehemalige Amtshaus als Rentamt bzw. Großherzoglich Badisches Bezirksamt. Am 20. Januar 1891 ging es an die Gemeinde Stühlingen. Inzwischen im Besitz des Gasthofs Rebstock werden in dem geschichtsträchtigen Gebäude Gästezimmer angeboten. Der fürstliche Gewölbekeller mit großartigem Kreuzgewölbe eignet sich bestens für eine Feier in besonderem Ambiente. 


Seit März 2014 hat eine Nostalgie- und Puppenausstellung im alten Amtshaus ihre passende Heimat gefunden. Das ebenfalls heute zum "Rebstock" gehörende "Michel'sche Haus" beherbergte das alte Stühlinger Gefängnis. Wo man neuerdings in außergewöhnlichen Appartements sein Haupt in weiche Kissen bettet, erinnert eine restaurierte Original-Gefängnistüre an Rechtsbrecher früherer Zeiten.


Die alte Schildwirtschaft vor dem Burgtor

Über das Alter des Rebstock gibt eine Fassadenmalerei Aufschluss. Durch sorgfältige Renovierung in den Jahren 1556, 1987 und 2010 ist an der Giebelseite des Gasthauses immer noch gut lesbar: "Der Rebstock besteht seit undenklicher Zeit..." In Urkunden wird es zum Glück konkreter: "Im Jahre 1368 war derselbe Schild- und Schankwirtschaft... vor dem Burgtor mit dem Recht des Metzgens, Backens und Fremden Herberge zu geben."


Ehemaliges Amtshaus und altes Gefängnis

Zurückversetzt in diese Zeit fühlt man sich beim Betrachten der Malerei an der Frontseite des Hauses. Oberhalb des Haupteingangs vermittelt das aufgemalte Bild des 1846 abgerissenen Oberen Tores einen Eindruck der damaligen Kulisse des "Restocks". Nur wenig Phantasie wird benötigt, sich den "Rebstock" als Postkutschenstation vorzustellen. Wie viele Jahre hier die Pferde gewechselt wurden, ist nicht belegt.

Wirtsleute
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Die Wirtsleute
Die Geschichte des Rebstocks geht weiter

Die Geschichte der ehemaligen Besitzerfamilie Sarnow im Stühlinger "Rebstock" begann 1930. In diesem Jahr kaufte Josef Porten das Gasthaus. Er war ein Winzersohn von der Mosel und wollte in die Nähe seines Bruders, der sich bereits als erfolgreicher Gastronom in Höchenschwand etabliert hatte. Diese Familientradition wurde bis Oktober 2023 von der Familie Sarnow fortgesetzt, denn Ende 2023 verkaufte die Familie Sarnow nach 93 Jahren den Betrieb an die Familie Sarikaya, die bereits Gastronomiebetriebe in Waldshut-Tiengen betreibt und nun den Landgasthof mit Hotelbetrieb weiterführt (siehe auch Zeitungsartikel im Südkurier).


Familie Porten folgt auf Rebstöcklers Marie

Vor Familie Porten/Sarnow gab es die Ära Hermann. 1829 übernahm Johann Hermann den Gasthof. Er übergab 1875 die Führung an seinen Sohn Johann. 1883 ging der Gasthof an Amalie Hermann, die mit Adolf Böhringer verheiratet war. Deren Nachfolgerin wurde Maria Böhringer. Man nannte sie "REBSTÖCKLERS MARIE". Sie war die Verwalterin des Hofes und der Wirtschaft sowie die Köchin. Als Amalie starb, traute man der "Marie" die Führung des Hofes nicht mehr zu. Ihr Bruder Karl Böhringer übernahm 1905 den "Rebstock". Nach dessen Tod 1926 erbte seine Frau Bertha geb. Würth, die jedoch zum Verkauf des Hofes gezwungen war.

Nun bestimmten die angesehener Hoteliers der Familie Porten sehr positiv die Geschicke des "Rebstock". Josef Porten heiratete 1930 Katharina Knopp. Im gleichen Jahr kaufte das Ehepaar den "Rebstock" mit dem Ehrgeiz, eine gut florierende Gaststätte mit Gästezimmern daraus zu machen. Nachdem Josef Porten 1965 starb, übernahm sein Sohn Roland den Gasthof. Mit seiner Ehefrau Ella Riesterer, der Wirtshaustochter vom Staufener Hirschen, erlebte der "Rebstock" einen weiteren Aufschwung.

600jährige Tradition

Man nahm an, dass einer der beiden Söhne von Roland und Ella das Erbe übernehmen würde. Aber manchmal kommt es anders - in diesem Fall wurde Tochter Christine die neue Besitzerin. Seit 1995 machten sie und Ehemann Jochen Sarnow den "Rebstock" zum weit bekannten Schmuckstück das er heute ist.

In der über 600-jährigen Tradition hat sich der Rebstock immer wieder neu erfunden und aus der mittelalterlichen Schenke ist ein Landgasthof und Hotel geworden, das weit über die regionalen Grenzen bekannt und bei seinen Gästen sehr beliebt ist. Seit 93 Jahren betreibt, bzw. betrieb die Familie Sarnow den „Rebstock“ als Familienbetrieb, denn die Sarnow's verabschieden sich in den wohlverdienten Ruhestand. Seit Oktober 2023 führt die gastronomieerfahrene Familie Sarikaya aus Waldshut-Tiengen den Landgasthof mit Hotelbetrieb. Wir danken Christine und Jochen Sarnow in Namen der Historischen Gasthaus-Gemeinde für die engagierte Arbeit und freuen und, dass dieses Juwel weitergeführt wird.

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Anekdoten & Mehr
Sage vom Ruckewiebli im Schlosswald

Vor vielen hundert Jahren wohnte in Stühlingen Frau Ruck, von der Bevölkerung nur das RUCKEWIEBLI genannt. Ihre karge Behausung befand sich im Wald nahe des Galgens. Man sprach ihr daher ab, ein Christenmensch zu sein, außerdem hatte sie auch noch ein hexenhaftes Aussehen. Sie wurde von allen gemieden. Ihre Freunde waren die Tiere und Pflanzen des Waldes. Über das Verhältnis zu den Menschen war das "Ruckewiebli" sehr traurig. Lediglich der Graf von Lupfen hatte ein Einsehen und nahm sie, nachdem ihre Hütte abgebrannt war, für einen Winter in seinem Schloss auf. Sie war aber froh, als sie im Frühling wieder in den Wald umziehen konnte.

Als die Zugvögel aus dem warmen Süden zurück kamen, fanden sie das "Ruckewiebli" tot im Wald. Aufgeregt flogen sie durch den Schlosswald und verkündeten die traurige Botschaft. Alle kamen sie, Rehe, Hirsche, Wildschweine, Hasen und die anderen Vögel, um das "Ruckewiebli" ein letztes Mal zu sehen. Kurz danach zog ein gewaltiges Unwetter über Stühlingen. Die Bewohner knieten verängstigt vor dem Herrgottswinkel. Das "Ruckewiebli" soll nach der Sage dafür verantwortlich gewesen sein. Es wollte den Stühlingern deutlich machen, wie unmenschlich sie sich ihm gegenüber verhalten hatten. Im Schlosswald erschien später einem Wilderer der Geist des "Ruckewiebli". Mit traurigem Blick stand er vor ihm und erschrak zu Tode. Er rannte ins Wirtshaus, trank sich einen Rausch an und erzählte, was er erlebt hatte. Man mied künftig den damaligen Schlosswald, der heute noch "Ruckwald" genannt wird, und es ist nicht ausgeschlossen, dass Menschen, die mit unguten Gedanken in den Wald gehen, der Geist des "Ruckwiebli" erscheint und sie mit traurigen Augen ansieht.

Die Erzählung vom Stühlinger Männle

Es war im Jahre 1499. Der Schweizerkrieg tobte und Stühlingen mit den Grafen von Lupfen war Zielscheibe der aufständischen eidgenössischen Bauern. Sämtliche Stühlinger wurden Opfer dieses Massakers bis auf ein Männlein. Es war bereits ohne Arme und Beine geboren und rettete sich mit letzter Kraft in den Felsenkeller des "Grüninger Hauses" in der Herrengasse. Dort fand es einen Laib Käse und ein Fass Wein vor und überlebte die Katastrophe. So fristete das Männle sein Dasein, bis eine Frau kam. Die beiden heirateten. Der Sage nach entstammen alle Stühlinger dieser Ehe. Zum Dank dafür wurde das Männle ins Stadtwappen aufgenommen. Ferner findet man heute das "Stühlinger Männle" als Brunnenfigur am Marktplatz, auf einer Wandtafel und sogar auf einem alten ledernen Löscheimer.


Orte der Besinnung


Die Geschichte des KLOSTERS STÜHLINGEN geht zurück bis ins Jahr 1680. Damals wurde aufgrund eines Gelübdes die Lorettokapelle erbaut. Im Jahr 1738 erfolgte die Grundsteinlegung für die KLOSTERKAPELLE, im Jahr 1743 wurde das Kloster gebaut. Nach einer wechselvollen Geschichte stand das Kloster 1983 vor der Auflösung.
Es gab aber den Wunsch, einen Ort zu haben, um das Leben im Kloster kennenzulernen. Stühlingen schien dafür geeignet, und so ist in dem Ort seit 1983 ein "Kloster zum Mitleben" entstanden. Neben den Zeiten, die sich das Kloster (derzeit fünf Kapuzinerbrüder und drei Franziskanerschwestern) für sich selbst reserviert haben, steht das Kloster den größten Teil des Jahres offen. Dabei ist der Gast nicht nur Zuhörer, sondern kann aktiv an der Gestaltung des Tagesablaufs mitwirken.

Schloss Hohenlupfen

Hoch über Stühlingen steht die Schlossanlage Hohenlupfen. Erbaut wurde sie durch die Grafen von Lupfen bereits im Jahre 1093. Es war ursprünglich eine für die damalige Zeit übliche Burganlage, also ein mittelalterlicher Wohn- und Wehrbau. Da die Grafen von Lupfen öfter in finanziellen Schwierigkeiten steckten, soll die Anlage zwar einen wehrhaften, aber auch gleichzeitig ärmlichen Eindruck gemacht haben. Die Burg wurde während des Schweizerkrieges 1499 völlig zerstört. Der damalige Besitzer, ein Landgraf, residierte in Engen, weshalb der Wiederaufbau nur notdürftig erfolgte. Erst als die Pappenheimer, ein altes fränkisch-schwäbisches Adelsgeschlecht, die abgewrackte Burg übernahmen, bauten sie in der Zeit von 1620 bis 1624 das Ensemble zum Schloss um. Im Jahr 1639 fielen Schloss und die Landgrafschaft an das Haus Fürstenberg. Seitdem gehörte Schloss Hohenlupfen den Fürsten zu Fürstenberg. Inzwischen wurde das gesamte Anwesen einschließlich der Ländereien an einen Schweizer Privatmann verkauft.


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