top of page

Landgasthof
Schwanen ***

Gasthaus seit 1785

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Das Gasthaus & seine Geschichte

Die kleine Siedlung „Fohrenbühl“ liegt auf 786 Meter Höhe, etwas abseits der Straße und gehört als Ortsteil von Lauterbach zum Kreis Rottweil (Württemberg). Direkt an der alten Passstraße, ebenfalls zu Fohrenbühl gehörend, steht seit 1785 der Gasthof Schwanen in exponierter Lage - er gehört zu Hornberg im Ortenaukreis (Baden). Von Wiesen und Wald umgeben, ist dieses Traditionshaus ein rechtes Schwarzwaldidyll.


Die Gebietsgrenzen waren hier im Laufe der Zeiten eher fließend: einst verlief die Grenze zwischen Vorderösterreich und Württemberg genau neben dem "Schwanen" und bis 1806 gehörte das badisches Traditionsgasthaus in der Tat zu Württemberg.


Landgasthof Schwanen, Hornberg, historische gasthäuser, baden, genuss, baden württemberg, badische, küche, ausflugsziel, visitgermany, gasthaus, landgasthof, tradition, kulinarik, wirtshaus, gastgeber, gastronomie, übernachten, restauranttips, gute reise, gute küche, urlaubsziele, gastfreundschaft, stammtisch, familienbetrieb, traditionsgastronomie, ferien, urlaub, süddeutschland, Mittlere Schwarzwald, Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Hornberger Schießen, Reichenbachtal, Gutachtal, Rottweil, Triberg, Schramberg, Schwarzwald-Baar-Kreis, Straßburg, Konstanz, Großherzogthum Baden, Schiltach, Sanitärkeramik, Elektrotechnik, Holzverarbeitung, Duravit, Badische Schwarzwaldbahn
Auerhähne seiner Durchlaucht an der Garderobe


Almut Lauble kann sich noch an das jährliche Ritual der Auerhahnjagd im Mai erinnern. "Wir mussten zwar die ganze Nacht wach bleiben, bis der Fürst (von Fürstenberg) und seine noble Jagdgesellschaft zurückkehrte, aber das war doch immer ein besonderes Ereignis. Die geschossenen Auerhähne haben sie dann an der Garderobe hingehängt, während wir (morgens um 5 Uhr!) Rühreier mit Schinken für die ganze Jagdgesellschaft zubereiteten."

Wirtsleute
Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Die Wirtsleute
10 Generationen seit 1785

Die Geschichte der Familie Lauble ist eine Schwarzwälder Familiensaga - und zum Glück für alle geschichtlich Interessierten ist eine Wirtefamilie immer auch ein bisschen "öffentlich". Dadurch erhalten Sie hier authentische Einblicke in eine bäuerlich geprägte Zeit und das Familienleben ab 1900 (siehe untere Bilder).

Almut Lauble

1957 kam Sie als "Städterin" aus dem Ruhrgebiet auf den landwirtschaftlich geprägten Hof des Gasthaus Schwanen. Almut Lauble verstarb am 01.07.2015. Ein Portrait der verdienstvollen Seniorwirtin können Sie unten auf dieser Seite im Download nachlesen.


Schwarzwälder-Bote vom 31.03.2016 

Für den Wirt Hans-Jörg Lauble bedeutet die Auszeichnung "Historischen Gasthaus in Baden" nicht nur deshalb etwas ganz besonderes, weil zehn Generationen ihre Arbeitskraft in den Familienbetrieb steckten. Sondern auch, wegen des Zeitpunkts der Recherchen: Frank Joachim Ebner (Gründer dieser Plattform) hatte nur kurz vor dem Tode Laubles Mutter, einer wichtigen Zeitzeugin, begonnen in der Vergangenheit des Landgasthofs zu graben. Mit dem Ergebnis, der "Schwanen" ist in seiner Historie so bedeutend, ihn in die Liste der "Historischen Gasthäuser Baden" aufzunehmen.


Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Anekdoten & Mehr
Der Dreiecksstein & Pferde-Relais-Station

Zwei Kilometer westlich vom Schwanen steht auf der Schondelhöhe ein so genannter "Dreieckstein". Diese bezeichneten üblicherweise den Punkt, an welchem drei verschiedene Territorialgrenzen zusammentrafen.


Das Exemplar auf der Schondelhöhe trägt die Jahreszahl 1776 und u.a. den Namen Simon LAUBLE. Offensichtlich ging bis hier der Besitz des Simon, geb. 1729. Er war übrigens der Vater von Johann Adam Lauble (geb. 1758), der den "Schwanen" zum Gasthaus machte - siehe "Die Schwanenwirte auf dem Fohrenbühl".



Pferde-Relais-Station


Eine reguläre Poststation befand sich auf dem Fohrenbühl nicht. Wahrscheinlich jedoch eine Relais-Station, bei der die Pferde gewechselt wurden. Dies war nach dem steilen Anstieg, besonders von Hornberg her, auch notwendig. Der Wirt hatte dann gefütterte und ausgeruhte Pferde zum Wechseln bereit zu halten. Der Gast - Pferdestall des "Schwanen" wurde in den 1960er Jahren zum Restaurant umgebaut.

Pfingstbräuche - und wie Karl Lauble die Tradition gerettet hat

Rund um das Pfingstfest wurden viele fröhliche (heidnische) Bräuche gepflegt, die immer mit Blumenschmuck und bunten Bändern sowie mit dem Einsammeln von "Gaben" zu tun haben. Das waren nichts anderes als Opfer an die "Pfingstwesen" (Wachstumsgeister), z.B. Pfingstbutz, Pfingstquack oder Graskönig genannt, die dafür guten Ertrag, Wachstum und Fruchtbarkeit sicher stellen sollten. Andernorts wurde auch der stattlichste Ochse oder die beste Kuh mit einem Blumenschäppel geschmückt (Volksmund: "Herausgeputzt wie ein Pfingstochse").

Ein weiterer weit verbreiteter Pfingstbrauch waren die "Schellenmärkte" als Freudenfest der Viehhirten und Ross Buben (siehe Kapitel "Gasthaus & Geschichte"). Diese sind größtenteils ausgestorben. Nicht so auf dem Fohrenbühl, wo es zunächst um die frage ging, ob auch weiterhinPlatz für den Markt vorhanden sei.

In seiner Pfingstausgabe 1964 berichtet der "Schwarzwälder Bote":
"Wozu sich kein anderer Wirt und auch kein Privatmann entschließen konnte, dazu rang sich der Schwanenwirt Karl Lauble, auch gegen der eigenen Eltern Auffassung, durch. Für alle Zeiten stellte er seine etwa 1,2 Hektar große Hausmatte zur Abhaltung des Schellenmarktes zur Verfügung."

Informationen zum Lichtmesstag

Am 2. Februar, wird traditionell "Lichtmess" begangen, was im Ursprung auf eine alte mosaische Bestimmung aufbaut. In der Ostkirche wurde der Tag als „Fest der Begegnung des Herrn” gefeiert. Im Westen entwickelte sich ein Fest zu Ehren Mariens. Kerzenweihe und Lichterprozession kamen dann später noch hinzu, wodurch sich der Name „Mariä Lichtmess” einbürgerte. Man war dazu übergegangen an diesem Tag die für das folgende Jahr in Kirchen und Familien benötigten Kerzen zu weihen. Aus diesem Grund entwickelten sich Märkte, „Wachsmärkte“ oder eben Licht(er)messen, bei denen das benötigte Lichtwerk zuerst erworben und danach gesegnet werden konnte. Mancherorts wurden die Kerzen unterschieden: weiße Kerzen für Männer, rote für Frauen. Andernorts wurden besonders lange Kerzenstöcke in die Kirche getragen und geweiht, die dann zu Hause zerschnitten und den einzelnen Hausgenossen zugewiesen wurden. Die mit nach Hause genommene Kerze wurde sowohl beim Gebet aber auch in Form eines „Schutzzauber“ angezündet. Das galt besonders für das häusliche Rosenkranzgebet und zum Schutz bei schweren Krankheiten sowie für Sterbende und Tote.

Am 02. Februar wurden außerdem die Dienstleute entlohnt und hatten einige Tage arbeitsfrei, was man in Süddeutschland Schlenkeltage nannte. Die Knechte und Mägde besuchten ihre Angehörigen und feierten das Wiedersehen mit Umzügen und Festessen. Für die Bauern begann in etwa ab diesem Tag die Feldarbeit, die Weihnachtszeit war nun offiziell zu Ende. Für die Handwerker hörte die Arbeit bei Kunstlicht auf, da die Tage länger waren – ein weiterer Aspekt dieses Lichtfestes. Zur Feier des Tages gaben die Meister den Gesellen und Lehrlingen oft den Nachmittag frei, der dadurch die Bezeichnung Lichtblaumontag erhielt und damit, wie einige Experten meinen, die sprachliche Vorlage für den berüchtigten Blauen Montag geliefert hat. 


Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Rund um's Gasthaus
Über die Schondelhöhe nach Hornberg

...sollten Sie auf jeden Fall wandern, schon um den alten Schwanenwirts - Dreieckstein zu sehen (mehr dazu im Kapitel Anekdoten).


Danach könnten Sie weiter, vorbei an der Alten Schanze, einer Befestigungsanlage aus dem 17./18, Jahrhundert, auf urigem Pfad am Bärenfelsen vorbei und dann steil bergab zu einem Querweg. Hier rechts weiter (kein Wanderzeichen) auf dem Bergrücken. Sodann steil bergab auf steinigem Fußweg am oberen und unteren Teufelstritt (schöne Aussicht) vorbei zum Waldrand, scharf links (Schild „Hornberg 1,4km“) und 600m weiter scharf rechts zum Bahnhof Hornberg.