Brutsches
Rebstock ***
Gasthaus seit 1802
Atemberaubende Rheinsicht
Das Gasthaus heute
Pauschalangebote
Ferien bei Brutsche
Blindtexte nennt man Texte, die bei der Produktion von Publikationen oder Webseiten als Platzhalter für spätere Inhalte stehen, wenn der eigentliche Text noch nicht vorhanden ist. Sie werden auch als Dummy-, Füll- oder Platzhaltertexte bezeichnet.
Rad-/Wanderferien
Freuen Sie sich auf:
2 Ãœbernachtungen im Doppelzimmer
Reichhaltiges Frühstücksbuffet
Welcome-Drink
1 Rheinschifffahrt
Ein 4-Gang-Salm-Gourmet-Menu
Preis:
ab € 189 p. P. und Aufenthalt
Der Preis variiert je nach Saison und Zimmerkategorie. Einzelzimmer auf Anfrage.
Gültigkeit:
Das Angebot ist buchbar auf Anfrage und nach Verfügbarkeit vom tt.mm.jjjj bis tt.mm.jjjj
Das Gasthaus & seine Geschichte
Seit dem 20. Mai 1802 gibt es im badischen Laufenburg somit einen "Rebstock" *. 1807 folgte dem Gasthausgründer Falger sein Sohn, ebenfalls ein Josef Anton. Im Folgenden wirteten: Josef Egg (1827 - 1832 zugleich Bürgermeister), Peter Haus (wie viele andere Wirte der Region ein Anhänger der Revolution von 1848/49), Wilhelm Thomann. In die Ägide dieses Wirtes fiel der Bahnbau (1853 - 1856), welcher dem "Rebstock" einen guten Geschäftsgang bescherte.
Als das Haus dann 1933 von der heutigen Besitzerfamilie Brutsche übernommen wurde kehrte wohltuende Kontinuität ein. In seiner umfassenden Übersicht zur Wirte- und Pächtergeschichte im "Rebstock" listete der ehemalige Laufenburger Stadtarchivar Theo Nawrath (1914 - 1989) die -teilweise recht kurzfristigen- Pächter auf. Dieses informative Dokument können Sie unterhalb der letzten beiden Bilder downloaden. Das Haus selbst datierten Experten übrigens im ältesten Teil auf die Zeit um 1540. Allerdings fand sich bei Umbauarbeiten im Dachstuhl auf einem Balken eingeschnitten die Jahreszahl 1476.
Seit 1933 im Besitz von Familie Brutsche
Wahrscheinlich bereits Ende des 18. Jahrhunderts war das erste Haus nach dem Stadttor zum Rhein hin (Südseite) im Besitz des Forstmeisters Josef Anton Falger, der hier eine "Zapfenwirtschaft" betrieb. Da diese gastronomische Form lediglich Getränkeausschank gestattete, beantragte Falger das umfassende "Schildrecht". Dieses gestattete ein Komplettangebot von Speisen und Getränken aller Art sowie die Übernachtung von Gästen. Der gewählte Gasthausname wurde durch ein Schild angezeigt - wo ein Schild hing erhielt der Gast also das gastronomische Komplettangebot. Die höchstmögliche, umfassendste Bewirtungserlaubnis war daher die "Schildgerechtigkeit".
Die Brückenstadt gehörte bis 1801 zu Vorderösterreich. Die Geschichte Laufenburgs in Form zweier selbstständiger Stadt beginnt durch Napoleon der 1801 die linksrheinischen Gebiete vom Reich abtrennte. 1803 wurde das linksrheinische Laufenburg dem neu gegründeten Kanton Aargau zugeordnet. Das Gebäude des Rebstocks repräsentiert durch sein Alter eine Zeit, in der beide Laufenburg noch eine gemeinsame Stadt waren.
Der Ausbau von Laufenburg zur befestigten Stadt geht auf Graf Rudolf II. von Habsburg zurück. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zur Residenz der Grafen von Habsburg-Laufenburg und einem bedeutenden Handels-, Verwaltungs- und Gerichtsplatz. Diese geschichtsreiche Kommune ist eine der vier herausragenden "Waldstädte" entlang des Hochrheins.
Die Wirtsleute
Alle Generationen hören auf Hermann
1933 erwarb der Großvater des heutigen Wirtes (alle Brutsche Wirte tragen den Vornamen Hermann) den Rebstock. Dieser hatte bis zu diesem Zeitpunkt einen nicht alltäglichen Lebenslauf, denn als er im Konstanzer "Inselhotel" gearbeitet hatte engagierte ihn die schillernde Madame Codman dort vom Fleck weg als Verwalter ihres Schlösschens in Laufenburg. Mehr dazu im zweiten Teil dieses Kapitels (nach unten scrollen)... doch beginnen wir in der Gegenwart: die Eheleute Martina und Hermann Josef Brutsche übernahmen nach ihrer Heirat (1995) den Traditionsgasthof 1997 und haben diesen erfolgreich ins neue Jahrtausend geführt. Wie die Generationen vor ihnen investieren Sie permanent in den Erhalt der historischen Substanz und Modernisierungen im Gästebereich.
Geschichte des ersten "Brutsche - Wirtes", Hermann I.
Als Mme. Codman, nach Jahren des gehobenen Lebensstils und ausgesprochener Großzügigkeit den Laufenburgern gegenüber dann am Ende ein Problem mit der "Liquidität" bekam, entlohnte sie die Mitarbeiter mit ihren Besitztümern aus dem Schloss. Einige schöne Möbelstücke und die heute im Gathaus - Foyer zu sehende Marmorfigur kamen so als Geschenke in den den "Rebstock". Das "Schlössle" selbst vermachte Codman der Stadt Laufenburg.
Nachdem er den Rebstock gekauft und umgebaut sowie einen erfolgreichen Unternehmensstart hingelegt hatte, heiratete Hermann I. 1935 die Wirtstochter Emilie Kaiser aus Görwihl. Interessanterweise führten deren Eltern dort ebenfalls ein Gasthaus "Rebstock". 1956 starb der erste "Brutschewirt" und seine Frau Emilie führte das Gasthaus zunächst alleine, später gemeinsam mit ihrem Sohn (dessen Ehefrau die heutige Seniorwirtin Renate wurde - sie sind die Eltern des amtierenden Wirtes Hermann Josef Brutsche).
Früh erlernte er das Hotelfach und war in verschiedenen Häusern tätig, unter anderem in Konstanz. Dort fiel der schneidige Kellner Mary Elizabeth Codman auf, einer reichen Amerikanerin. Sie war damals Anfang 70 und lebte im "Schlössle" oberhalb von Laufenburg. Brutsche schien ihr der richtige Mann als Verwalter zu sein, denn Frau Codman unterhielt einen Hausstand mit ca. 15 Bediensteten inklusive französischem Kutscher. Der Fuhrpark soll beachtlich gewesen sein. Knapp 20 Jahre erfüllte Brutsche diese Aufgabe bis zum Tode der Madame (1929). Auch wenn diese ihren Adlatus oft herb beschimpfte, wenn sie schlechte Laune hatte, war sie offensichtlich mit Hermann Brutsche I. als Schloßverwalter zufrieden. Er diente der Madame bis zu ihrem Tod zuverlässig und treusorgend. Mary Codmans Söhne waren schon früh verstorben.
Von Lachs-, Wild- und anderen Spezialitäten
Laufenburg hat zwischenzeitlich eine gewisse Berühmtheit mit seinen Salmwochen erlangt. Nicht zuletzt wegen der Wiederansiedlung des Lachses am Oberrhein ist dieser vorzügliche Speisefisch nicht mehr aus der anspruchsvollen Küche weg zu denken. So auch in "Brutsches Rebstock". Schwerpunktmäßig wird hier der edle Wanderfisch im Frühjahr aufgetischt. Das ist dann auch die Zeit in der Hermann Brutsche seine Gäste mit Spargel aus der Region verwöhnt. Im Sommer kommt die leichte Küche zur Geltung, Herbst und Winter ist die klassische Zeit um sich an der Vielfalt von Wildgerichten zu erfreuen. Dass Hermann Brutsches Wildküche einen guten Ruf hat mag auch "genetisch bedingt" sein, schließlich durchstreifte sein Vater noch selbst als Jäger die heimischen Wälder.
Das Schöne im "Rebstock": Liebhaber klassischer traditioneller Gerichte wie Bries, Saure Leberle oder hausgemachtem Hackbraten kommen ebenfalls auf ihre Kosten - in bester Qualität.
Anekdoten & Mehr
Über 600jährige Tradition
Überlieferungen und Traditionen werden im Rebstock groß geschrieben. Beispielsweise ist der Gasthof das Zunftlokal der Narro-Altfischerzunft 1386 Laufenburg, einer sehr geschichts- und traditionsreichen Zunft. Diese Vereinigung pflegt uralte Bräuche wie das Narrolaufen oder die Tschättermusik. Letztere kann für sich in Anspruch nehmen am Hochrhein die Älteste durch Quellen belegte zu sein, da eine Erwähnung berteits im Laufenburger Ratsmanual von 1611 zu finden ist.
Fast wie ein Freimaurerritual
Schon oft wurde im Gasthof Rebstock das "Hauptbott" abgehalten, ein wichtiges vorbereitendes Treffen der Narro-Altfischerzunft 1386. Zum Hauptbott, welches am ersten Faißen-Donnerstag (dritter Donnerstag vor dem Fasnachtssonntag) durchgeführt wird, erscheinen alle Zunftbrüder mit „Wiebli“, Zunftfreunden, Gästen und Gönnern und Abordnungen der badischen und schweizerischen Stadtverwaltungen. Bei diesem Treffen werden zwar u.a. auch die Höhepunkte des vergangenen Jahres besprochen, das Hauptereignis ist aber ganz eindeutig die Aufnahme von neuen Zunftbrüdern. In der Aufnahme - Zeremonie schwören die neuen Narronen bei Kerzenlicht vor einem Totenkopf: " Ich verspreche, von heute ab der Narro-Altfischerzunft 1386 Laufenburg anzugehören, damit ich meiner Vorfahren würdig werde. Ebenso gelobe ich, die Satzungen und Ordnungen der Zunft getreu zu bewahren, zu hegen und zu pflegen, bis an mein selig Ende!"*
Die Grafschaft Hauenstein
Viele Überlieferungen hier am Hochrhein berichten von den alten Rechten der freien Bauern und dem "guten Graf Hans" der ehemaligen Grafschaft Hauenstein zu der auch Laufenburg gehörte. Eine ganze Reihe von Hinweisen auf diese interessante Geschichte sind im Rebstock zu entdecken. Die markante Tracht der Region soll übrigens die älteste, zumindestens eine der Ältesten, in Deutschland sein. Im Gastraum begegnen Ihnen diese beiden währschaften "Hotzenwälder" Trachtenträger.
Reiche Erbin, schriftstellernder Weltenbummler und ein unermüdlicher Stadtarchivar
Drei außergewöhnliche Menschen, die sich persönlich nie begegneten aber alle mit Laufenburgs jüngerer Geschichte und dem "Rebstock" zu tun haben: Mary Elizabeth Codman, Ernst Friedrich Löhndorff und Martin Blümcke
Martin Blümcke
Beginnen wir mit dem unermüdlichen Laufenburger Stadtarchivar, Herrn Blümcke, der sehr beachtliche Publikationen zu historischen Persönlichkeiten herausbrachte. Eine kurze Biografie von Herrn Blümcke mit Hinweisen zu seinen Werken sowie seinem Aufsatz zu E.F. Löhndorff können Sie ganz unten auf dieser Seite downloaden ("Wissenswertes zu Martin Blümcke").
Ernst Friedrich Löhndorff
Abenteurer, Lebenskünstler und Schriftsteller. Er verarbeitete die Erlebnisse seiner abenteuerlichen, teils lebensgefährlichen, Reisen in 36 Romanen, die eine Millionenauflage erreichten. 1939 liess er sich im Laufenburger "Rebstock" nieder und bewohnte hier das Zimmer Nr. 4. Er war ein teilweise widersprüchlicher Charakter. Als Gast im "Rebstock" soll er nicht immer einfach gewesen sein. Das Essen wurde ihm aufs Zimmer gebracht und wenn ihm etwas nicht schmeckte warf er es einfach über den Balkon in den Rhein. 1945 übersiedelte Löhndorff ins Haus Mariengrün und starb 1976 verarmt im Waldshuter Pflegeheim. Über unser Link - Angebot unterhalb der Bilder können Sie weitere Informationen über diesen faszinierenden Menschen einholen.
Mary Elizabeth Codman (1836 - 1929)
... kam als Kind deutscher Auswanderer in Amerika zur Welt und hat dort den vermögenden Arthur Armory geheiratet. Anlässlich einer Rheinreise fanden die Eheleute großen Gefallen an der Lage von Laufenburg und kauften 1894 ein Gartenhaus oberhalb des Bahntunnels. 1896 verlegten die Familie, zu der zwei Söhne gehörten, den Wohnsitz ins alte Europa. Im gleichen Jahr verstarb Arthur Armory.
Frau Codman heiratete in zweiter Ehe den ungarischen Pianisten und Komponisten Robert Freund und baute um 1900 das Gartenhaus in eine Villa um, das heutige Laufenburger Schlössle. Das "Schlössle" wurde Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens von Laufenburg. Béla Bartók und Richard Strauss gehörten zu den Gästen des Hauses. Die vermögende Grande Dame baute das Anwesen zu einer herrschaftlichen Villa mit wertvollen Kunstschätzen aus.
Nach ihrer Scheidung lebte sie weiterhin im Schlössle auf der Anhöhe über Laufenburg. Umgeben von Ihrem kleinen Hofstaat, zu dem ab 1910 der spätere Rebstockwirt Hermann Brutsche als Schloßverwalter gehörte. Mary Elizabeth Codman liebte das Mondäne (sie wäre gerne adlig gewesen), war jedoch überaus wohltätig und hilfsbereit. Sie unterstützte viele Laufenburger Familien, spendete eine Monstranz und zu den Festtagen den Blumenschmuck, unterstützte die Stadtmusik, ließ Kindergärten einrichten und beschenkte die Stadt Laufenburg. Codmann kaufte in der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg in der Schweiz sogar waggonweise Kohlen und ließ diese verteilen.
Am 21. Januar 1921 hatte der Kleinlaufenburger Stadtrat einstimmig beschlossen, Madame Mary Elizabeth Codman „für die der Gemeinde in so großherziger Weise geleisteten Dienste“ als Ehrenbürgerin auszuzeichnen. Im September des gleichen Jahres überreichte Bürgermeister Schäfer die Urkunde. Im Dankesschreiben der Mary Elizabeth Codman stand der Satz: „Ich lebe nun schon 28 Jahre hier, und ich finde, es ist der schönste Ort, den ich in meinem Leben gesehen habe.“
Frau Codman verstarb im Jahr 1929. Der Leichnam wurde in die amerikanische Heimat überführt. Auf Ihrer letzten Reise wurde die Madame vom treuen Adlatus Hermann Brutsche (I.) begleitet, dem späteren Rebstock-Wirt (siehe Kapitel Die Wirtsleute). Er kümmerte sich um alle notwenigen Formalien und die sichere Ankunft des Sarges am Bestimmungsort.