Hotel Restaurant
Kreuz
Gasthaus seit 1707; seit 1925 in 3. Generation
HistorischenWurzeln des "Kreuz" in der Wiege der abendländischen Kultur (Insel Reichenau)
Das Gasthaus heute
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Ferien bei Brutsche
Blindtexte nennt man Texte, die bei der Produktion von Publikationen oder Webseiten als Platzhalter für spätere Inhalte stehen, wenn der eigentliche Text noch nicht vorhanden ist. Sie werden auch als Dummy-, Füll- oder Platzhaltertexte bezeichnet.
Rad-/Wanderferien
Freuen Sie sich auf:
2 Ãœbernachtungen im Doppelzimmer
Reichhaltiges Frühstücksbuffet
Welcome-Drink
1 Rheinschifffahrt
Ein 4-Gang-Salm-Gourmet-Menu
Preis:
ab € 189 p. P. und Aufenthalt
Der Preis variiert je nach Saison und Zimmerkategorie. Einzelzimmer auf Anfrage.
Gültigkeit:
Das Angebot ist buchbar auf Anfrage und nach Verfügbarkeit vom tt.mm.jjjj bis tt.mm.jjjj
Das Gasthaus & seine Geschichte
Bereits die Anreise zur Insel Reichenau bietet viel Sehenswertes und kann auf dem eindrucksvollen Damm mit Pappelallee oder mit dem Schiff erfolgen. Zur Zeit der Mönche konnte die Insel ausschließlich mit dem Boot erreicht werden.
Die altehrwürdige Georgskirche strahlt den Besuchern sonnengleich von weitem entgegen und ist der sakrale„Türöffner“ um in die Welt der Reichenauer Historie einzutauchen. Wie die Georgskirche alle Gläubigen als erste Inselvertreterin begrüßt, so im „profanen“ Bereich das traditionsreiche Gasthaus „Kreuz“! Der Gasthausname, die Lage und ein Blick in alte Kartenwerke zeigen, dass es von alters her eine Beziehung zwischen der Kirche und dem Gebäude des heutigen Hotel Restaurant Kreuz gab.
Das Alter des "Kreuz" erschließt sich geübten Gasthausforscher/innen schon bei einem Blick auf die mächtigen Grundmauern. Zur Hausgeschichte bitte weiterlesen. Werfen Sie auch einen Blick auf den Ausschnitt einer historischen Karte und das Gasthaus mit den 100jährigen Platanen.
Ehemaliger Herrensitz
Der im Reichenauer Gemeinwesen vielseitig engagierte Karl Beck erforscht bereits seit Jahren die Geschichte der Insel und die Vorgeschichte des Gasthauses Kreuz. Er stellte fest, dass das „Kreuz“ aus dem alten „von Schmiedsfeldschen Hof“ hervorgeging, welcher auf der abgebildeten Karte von 1707 zu sehen ist.
Das heutige „Kreuz“ weist in der Tat im unteren Baubereich noch sehr alte Mauersubstanz auf und ist im Ensemble mit dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden (wahrscheinlichen) ehemaligen Ökonomiegebäude nichts weniger als ein mittelalterlicher Herrensitz, der gewiss in einem Bezug zur nahe gelegenen Kirche St. Georg gestanden haben muss (siehe auch unter „Rolle in der Geschichte“, Navigation rechts). Nachdem das Kloster 1803 in der Säkularisationszeit aufgelöst worden war ging 1831 der „von Schmiedsfeldsche Hof“ an einen neuen Besitzer.
Um 1900 taucht der „Kreuzwirth Blum“ (siehe Bild) als Besitzer auf. Der folgende Wirt namens Wachter hatte sogar bereits im Burenaufstand und in China gekämpft hatte. Er war ein Original und leidenschaftlicher Jäger. 1925 ging das "Kreuz" dann von Herrn Wachter an Familie Prinz.
Bevor Sie dann die ersten Häusergruppen erreichen steht linker Hand am „Inseleingang“ die Ruine "Schopfeln". Früher diente sie den Mönchen bis ins 12. Jahrhundert als Festung, um die Furt zum Festland zu sichern. Der heutige Zustand ist die Folge eines Streits um Fischereirechte in den Jahren zwischen 1370 und 1383. Die Konstanzer Fischerzunft hat hier kurzen Prozess gemacht! Vielleicht ist dies der Grund für ein bis heute leicht gespanntes Verhältnis zwischen den „Ur – Insulanern“ und den „Ur – Konstanzern“.
Aufmerksamen Beobachtern wird nicht entgehen, dass im weiteren Verlauf einige größere Kreuze den Wegesrand säumen und den Reisenden auf die außergewöhnlichen religiösen Traditionen der Insel einstimmen. Kurz nach der Ruine Schopfeln (mit Vogelbeobachtungs-Plattform) steht linker Hand das erste der Kreuze. Kurz danach wird der Ortsteil Oberzell erreicht. Besucher/innen sollten dieses Eiland sehr bewusst und mit einem gewissen Respekt betreten - nicht nur weil Sie sich auf einem Weltkulturerbe befinden. Dieses 5 Km lange und 2 Km breite Stückchen Erde war über Jahrhunderte der geistige und kulturelle Mittelpunkt Europas. Und die Sakralbauten der Insel sind in dieser Art und Kombination natürlich einmalig.
Die Wirtsleute
Kleine Familiengeschichte einer noch jungen Wirtedynastie
36.000 Goldmark war das „Kreuz“ im Jahre 1925 wert, als Richard Prinz das Gasthaus von Martin Wachter, der bereits zu einem Reichenauer Original geworden war, erwarb. Die Familie Prinz stammt ursprünglich aus dem Allgäu und Richards Vater, Franz Xaver, war „Bähnler“ von Beruf.
Bevor der Tourismus sich ab 1970 explosionsartig entwickelte war man noch in den 1960er Jahren auf der Reichenau zwar „unter sich“ aber trotzdem wurde die Familie Prinz im altbekannten Traditionsgasthaus rasch ein gerne akzeptierter Bestandteil der Inselabläufe.
Das Bier im persönlichen Krug
Manfred und Gerda Prinz, die seit den frühen 70er Jahren (zunächst noch mit Richard gemeinsam) das Kreuz führten, erinnern sich an die damaligen Sonntage:
Alle Tische im „Kreuz“ waren Nachmittags durch Einheimische belegt. Am ersten Tisch wurde „nur g´schwätzt“ und an allen anderen frönte man dem Zego – Spiel. Da ging es immer hoch her. Und wenn an einem der nachmittäglichen „Spielertische“ doch noch Essensgäste saßen, waren die „alten Mannen“ fast schon beleidigt. Und wehe eine neue Bedienung brachte das Bier nicht im eigenen „persönlichen“ Krug des Kartenspielers…
Ab Mitte der 1960er Jahre wurden bescheidene Wochenendvergnügen wie das Kartenspiel im heimischen Wirtshaus uninteressant und gleichzeitig nahm der Fremdenverkehr zu. Im „Kreuz“ wurde der Aufschwung jener Jahre zur Renovierung und Erweiterung genutzt … „immer wenn mer Geld g´ha hen“ wie Manfred Prinz anmerkt. Denn „Schulden machen“ war verpönt.
Die nächste Generation (Markus und Silvia) konnte sich somit vermehrt auf die qualitativen Verbesserungen der Kochkunst und Gästebewirtung konzentrieren. So erlangte Silvia Prinz die Qualifizierung, um das Haus in „Seniorenfreundlicher Qualität“ zu führen. Das Felchenfilet von Markus Prinz ist bereits legendär und soll hier nur der Vollständigkeit halber beim Stichwort „Kochkunst“ nochmals gewürdigt werden.
Familiäre "Querverbindungen"
Ãœber Silvia Prinz kommt die Verbindung zum alten und weit verzweigten Reichenauer Geschlecht der Familie Beck zustande.
Ihr Großvater Karl Beck war lange Jahre Bürgermeister auf der Insel. Sein Sohn ebenfalls mit Namen Karl Beck (Vater von Silvia) ist in verschiedenen Bereichen des Reichenauer Gemeinwesens aktiv und war Gemeinde- sowie Kreisrat. Sein Bruder, Leo Beck, wirtete in einer bei den Insulanern sehr beliebten Gastwirtschaft (siehe Bild).
Den schönen Reichenau Ring aus Sterling Silber hat Silvia Prinz mit entworfen. Sie können das Schmuckstück im Hotel Kreuz erwerben!
Anekdoten & Mehr
Kuhhaut und Froschlehen
Unter den faszinierenden Fresken der St. Georgs Kirche ragt eine Malerei aus dem 14. Jahrhundert besonders heraus. Zu sehen ist eine große, gespannte Kuhhaut, die von vier Teufeln gehalten wird. Ein weiterer Teufel sitzt auf dem Pergament und schreibt das sündige und „tumbe“ Geschwätz der Leute in der Kirche auf, damit es vor den Richter gebracht werde.
Obwohl eigentlich kein weiteres Wort mehr auf die Kuhhaut (in Natura ca. 4 qm) passt, schwatzen die Leute munter weiter. Daher die Redensart, „das geht auf keine Kuhhaut“, wenn von hanebüchenem, nicht enden wollenden, "Geschwätz" die Rede ist.
Diese symbolhafte volksnahe Darstellung ist die faszinierende Allegorie einer menschlichen Schwäche in Bildsprache. Alle, auch wir heutigen Betrachter, dürfen sich -durchaus moralisch- angesprochen fühlen und "in sich gehen". Gerade dieser Bezug zum allgemein Menschlichen macht die Bilderbotschaften unserer alten Kirchen so zeitlos.
Eine weitere Episode, die mit "Tierischem" zu tun hat erzählt das "Badische Sagenbuch" von 1898. Wenn vornehmer Besuch auf der Insel weilte gab es eine ganz besondere durchaus hochoffizielle Dienstpflicht: "Um das Schlafen den hohen Gästen recht ungestört möglich zu machen, musste der Lehensmann vom sogenannten Froschlehen, so oft das Kloster es verlangte, nachts den quakenden Fröschen am Seeufer mit langen Stangen auf die Köpfe schlagen. Seinem Auftrage musste der Lehensmann zufolge Leheneid entsprechen; das Lehen selbst bestand bis auf die neueste Zeit.... Nach Aufhebung des Klosters wurde das Lehen in eine jährliche Abgabe von sechs Gulden umgewandelt und zuletzt im Jahre 1830 vollends abgelöst."
St. Georg, ein mittelalterliches Gesamtkunstwerk
Die Wandmalereien im Langhaus der Oberzeller Georgskirche sind weltberühmt. Sie zeigen insgesamt acht Wunder aus dem neuen Testament. An der Südwand sind die Totenerweckungen und die Heilung des Aussätzigen dargestellt. Die Nordwand zeigt wie Jesus Kranke heilt (Irrsinn, Wassersucht, Blindheit…).
Die Reichenauer Künstler – Mönche trugen übrigens die Farben mittels einer Mischtechnik auf und benutzten dazu Erdfarben. Beispielsweise die Kupferoxyde Azurit für Blau und Malachit für Grün. Den Farben wurden Kalk und Proteine (Milcheiweiß) als Bindemittel beigemengt.
Die Malereien haben einen starken Bezug zur ebenfalls weltberühmten Reichenauer Buchmalkunst (siehe dazu auch unter „Tipps und Touren“), welcher ihrerseits wiederum die oberitalienische Illustrationskunst des sechsten Jahrhunderts zu Grunde liegt. Die Abtei wurde schließlich durch ihre Bilderzyklen, beispielsweise zum neuen Testament (besonders eindrücklich: die Apokalypse), berühmt. Die Künstler - Mönche arbeiteten jedoch überwiegend nicht für den Eigenbedarf und so sind die noch erhaltenen Handschriften heute in vielen Bibliotheken verstreut.
Einzigartige Fotodokumente des Insellebens
Seit den 1920er Jahren hielt der fotografische Autodidakt Theodor Keller das Leben auf "seiner" Reichenau fest. Er entwickelte und vergrößerte seine Aufnahmen selbst und schuf mit einer gewaltigen Produktivität herausragende Zeitdokumente die uns Heutigen das Leben vor rund 100 Jahren nachvollziehbar machen.
Die Fischerei
Zu den ältesten Gewerben am Bodensee zählt neben der Landwirtschaft die Fischerei. Schon zu Pfahlbauzeiten bezogen die am See lebenden Menschen einen Teil ihrer Nahrung aus dem Fischfang. Im Mittelalter ergänzte Fisch als Fastenspeise den Speisezettel der Bürger und Mönche. Die Klöster besaßen umfassende Fischereirechte, die gegen Abgabe eines Teils des Fangertrags an örtliche Fischer verliehen wurden (Lehen). Die Klöster regelten den Fischfang durch Fischereiverordnungen, damit die Versorgung der Bürger mit Fisch gewährleistet war. Die Fischer konnten vom Abt gebüßt werden, wenn sie sich nicht an die Verordnungen hielten, z. B. an das zu benutzende Fanggerät.
Ende des 19. Jahrhunderts musste eine Einigung aller Seeanrainerstaaten über die Fischeiverordnungen gefunden werden, um den Bestand an Fischen zu erhalten und ein Überfischen zu verhindern. 1893 kam es schließlich zu einer Übereinkunft.
Um 1900 gab es auf der Reichenau noch etwa 100 Berufsfischer, heute sind es höchstens noch 19, von denen die meisten ihren Beruf allerdings nur im Nebenerwerb ausüben, oft kombiniert mit einem Gemüseanbau.
Der häufigste Fisch in den Netzen der Reichenauer Fischer ist der Felchen, der sogenannte „Brotfisch“, da er etwa 50 % des Fangs ausmacht. Besonders geschätzt ist der Kretzer, Hochdeutsch Flussbarsch, schweizerisch Egli genannt. Er stellt etwa 15 % des Fangs im Untersee, dazu kommen noch Hechte, Äschen, Forellen u. a.
Fischerei bedeutet aber, gleichzeitig für die Nachhaltigkeit zu sorgen. Strenge Regelungen, die von der Fischereiaufsicht überwacht werden, sorgen dafür, dass der See nicht überfischt wird. Es gibt Vorschriften über die Höchstzahl der Netze und über die Mindestmaschenweite, damit kleine Fische nicht zu früh gefangen werden.
Abgesehen davon gibt es auch auf der Reichenau, wie überall am Bodensee, eine „Brutnachhilfe“. Im November werden ca. 14 Tage lang Felchen gefangen, direkt danach die Fische „abgestreift“, damit die Weibchen die Eier, den Rogen, die Männchen den Samen, die Milch, abgeben. Beides zusammen kommt in einen Eimer, wo sofort die Befruchtung stattfindet, und dieser wird in die Fischbrutanstalt gebracht. Dort bleiben die befruchteten Eier für mehr als vier Monate in großen Behältern mit sauerstoffreichem Seewasser, bis die Fische schlüpfen. Ein Teil der geschlüpften Felchen wird sofort wieder in den See entlassen, ein Teil wird noch eine Weile mit Plankton gefüttert, damit die Überlebenschancen größer werden. Die Fischbrutanstalt Reichenau übergibt dem See so jährlich etwa 70 Millionen Felchenbrütlinge. Dazu kommen noch eine Million Hechte, eine halbe Million Äschen und hundertausend Forellen pro Jahr.