Landgasthof
Zur Sonne ***
Gasthaus seit 1826
Gastwirt in 3. Generation
Familie Andreas Bertsche
Emminger Straße 4
78576 Emmingen-Liptingen
Telefon: 07465/91103
Region: Tuttlingen
Das Gasthaus heute
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Gültigkeit:
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Das Gasthaus & seine Geschichte
Liptingen liegt in Baden
Manch einer wird sich erinnern, schon etwas von einer Schlacht bei Liptingen gehört zu haben (siehe Weiterführende Informationen). Zu dieser Zeit war die Sonne noch kein Gasthaus. Das Gebäude wurde wohl 1690 von der damals österreichischen Herrschaft erbaut, um Wohnraum für die Zöllner zu schaffen. Der Seniorwirt Bernhard Bertsche konnte in Innsbruck die Pläne des Hauses einsehen, aber wegen der Größe nicht kopieren.
In einem historischen Lexikon des Großherzogtums Baden von 1814 steht, dass Liptingen ein in der Landgrafschaft Nellenburg und dem Bezirksamt Stockach gelegenes Pfarrdorf ist. Landschaftlich gehört es zum nördlichen Teil des Hegaus. Politisch gehörte die Landgrafschaft Nellenburg von 1805 - 1810 zu Württemberg und kam dann durch Staatsvertrag zum Großherzogtum Baden. Die Grenze zu Württemberg liegt bei der Nachbargemeinde Neuhausen ob Eck. Seit der Kreisreform von 1973 gehört Liptingen zum Landkreis Tuttlingen, 1975 wurde die Doppelgemeinde Emmingen-Liptingen gegründet.
Das heutige Gasthaus Sonne war ein Teil vom Zollhauskomplex, hier wohnten die Zollbeamten. Ein Oberzoller names Huster hatte wohl von seinem Vater, ebenfalls Zollbeamter in Liptingen, ein Landgut geerbt, aber da er aus Liptingen weg gezogen war, konnte er die Felder nicht bearbeiten. Er stellte 1753 den Antrag auf die Taferngerechtigkeit, er wollte in dem Haus backen, schlachten und brauen und Gäste beherbergen und bewirten, dann käme er nach Liptingen zurück. Bei diesem Haus dürfte es sich um die Sonne gehandelt haben, aber der Antrag wurde abgelehnt. Was in den Jahren danach in dem Gebäude war, lässt sich nicht mehr feststellen.
Schon seit 1816 braute Anton Ackermann Bier. Möglicherweise gehörte das heutige Gasthaus „Sonne“ zu den Gassenwirtschaften, in denen in Liptingen selbstgebrautes Bier ausgeschenkt wurde. Ein Xaver Ackermann betrieb um 1808 eine Gassenwirtschaft, genaues jedoch weiß man nicht. Die Bierkeller des Gasthauses Sonne befanden sich an der Straße Richtung Stockach, in den Felsen nahe dem Gasthaus "Schuhfranz". Hier wurde das Bier gelagert, 1914 wurde das Bierbrauen aber eingestellt. Immer wieder wurde in der Sonne an- bzw. umgebaut. Schon früher gab es Gastzimmer im 3. Stock, und es wurden immer mehr: Der Saal wurde zur Wohnung, und nach der Aufgabe der Landwirtschaft wurden Stallungen und Scheune zu Zimmern umgebaut. Die Ländereien sind verpachtet, nur den Wald behielten die Wirtsleute, da das Haus mit Holz beheizt wird. Und seit dem Jahr 2000 wurde aus der Sonne der Landgasthof Zur Sonne..
Die Wirtsleute
Geschichte der Sonnenwirte seit 1826
1879 wurde Emil Schoch aus Ehingen Sonnenwirt. Er heiratete wohl eine Tochter von Anton Ackermann. Sein Sohn Karl vermählte sich mit Maria Buhl vom Buhlhof in Emmingen, aber schon ein halbes Jahr nach der Hochzeit starb er. Maria erbte das Gasthaus, aber es war stark verschuldet. Ihr zweiter Mann Simon Bertsche aus Worndorf übernahm die Verbindlichkeiten und wurde somit Eigentümer der Sonne inklusive dazugehöriger Ländereien und Wald. 1945 starb Maria, und Simon Bertsche heiratete fünf Jahre später Anna Wolf, neue Wirtin und Stiefmutter des zehnjährigen Bernhard Bertsche.
Der erste nachweisbare Wirt auf der Sonne war Anton Ackermann. Dass er am 26. März 1826 von der Seekreisregierung in Konstanz die persönliche Berechtigung erhielt eine Schankwirtschaft zu betreiben, ist beim Bezirksamt in Stockach verbrieft.
Die 3. Generation am Ruder
1968 übernahmen Bernhard und Christa Bertsche das Gasthaus Sonne. Beide gemeinsam wirteten neben der Landwirtschaft, wie es zu damaliger Zeit üblich war (1993 wurde die Landwirtschaft aufgegeben). An den Wochenenden kam ein Koch, um in der Küche zu helfen, denn es gab viel zu tun, und im Saal im ersten Stock wurden auch Hochzeiten gefeiert.
Jetzt ist in dritter Generation Andreas Bertsche, gelernter Koch und Konditor, Wirt in der Sonne. Seit 2000 arbeitet er im elterlichen Betrieb mit, und seit 2010 ist er der Inhaber. Gemeinsam mit seiner Partnerin Franziska Sölle, die Betriebswirtschaft mit Fachrichtung Gastronomie-Management studiert hat, betreiben sie die Sonne, wobei die beiden Senioren noch tatkräftig mithelfen.
Ein klassisches Dorfgasthaus
Simon Bertsche war „der geborene Wirt“, meint sein Sohn Bernhard. Schon deshalb, „weil er immer gute Laune hatte“. Er führte den Gasthof durch die schweren Kriegszeiten und begann in der Nachkriegszeit mit ersten Renovierungsarbeiten.
Die Erneuerungen und Modernisierungen setzten dann die Eheleute Bernhard und Christa Bertsche kontinuierlich fort. 1993 wurde zwar die Landwirtschaft aufgegeben, trotzdem sehen die Wirtsleute ihre „Sonne“ durchaus noch als klassisches Dorfgasthaus.
Anekdoten & Mehr
Die Liptinger Nachtwächter
Der bekannteste nachtwächterliche Stundenruf ist wohl vom alemannischen Dichter Johann Peter Hebel, der auf einer Wanderung auch in Emmingen übernachtet hat: Loset, was i euch will sage! D'Glocke het Zwölfi gschlage. Und wo no in der Mitternacht e Gmüeth in Schmerz und Chummer wacht, se geb der Gott e rüeihige Stund, und mach di wieder froh und gsund!
Außerdem musste ein Nachtwächter nicht nur die Stunden ausrufen, er musste auch auf Feuer aufpassen, für öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit sorgen. Dem Nachtwächter war auf seinen Rundgängen auch das „Feierabendbieten“ in den Gasthäusern übertragen. Nach mündlicher Überlieferung sollen die Stundenrufe der Nachtwächter in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts aufgehört haben.
Im Jahre 1857 gab es im Dorf Liptingen zwei Nachtwächter. Das Nachtwächteramt wurde von der Gemeinde immer für ein Jahr vergeben und mit den Personen ein Dienstvertrag abgeschlossen. Sie waren verpflichtet, die Stunden in „ortsüblicher“ Weise auszurufen. Jede Stunde mussten sie ihren Vers am Rathaus und an 12 weiteren Stellen ertönen lassen.
Die Schlacht bei Liptingen von 1799
In den Jahren von 1792 bis 1815 gab es eine Reihe von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Machtrivalen, die durch die französiche Revolution hervorgerufen wurden. (Napoleonische Kriege).
Im sogenannten zweiten Koalitionskrieg standen Österreich, Großbritannien, Russland und weitere Länder Frankreich mit ihrem General Napoleon Bonaparte gegenüber.
Die Schlacht bei Liptingen von 1799
Nachdem die Franzosen zuerst bei Ostrach eine Schlacht verloren hatten, zogen sie sich auf eine Linie Singen-Engen-Tuttlingen zurück, die Österreicher folgten. Am Ostermontag den 25. März kam es zur Entscheidungsschlacht. Zuerst mussten sich die österreichischen Soldaten zurückziehen, die Franzosen folgten und machten Gefangene.
Dann erhielt Österreich Verstärkung durch Erzherzog Karl – in heißen Kämpfen mussten sich die Franzosen nach Liptingen zurückziehen, aber am folgenden Tag mussten sie das Gebiet räumen und zogen über Tuttlingen ab. Bei diesen Kämpfen fiel auch Karl Alois Fürst von Fürstenberg, dem in der Nähe von Liptingen ein Gedenkkreuz errichtet wurde.
Die Verluste auf beiden Seiten waren beträchtlich. Die Liptinger wurden arg heimgesucht, denn die abziehenden Truppen plünderten, was nicht schon vorher von den vielen Soldaten verzehrt worden war. Man muss sich vorstellen, dass zu dieser Zeit Liptingen nur 114 Bürger und 113 Häuser enthielt, vom 9. März 1799 bis Ende Dezember 1800 über 90.000 Soldaten (Franzosen u. Österreicher) und fast 50.000 Pferde einquartiert waren!
Am 1. März 1799 marschierte die französische Armee über den Rhein und damit in Vorderösterreich ein. Eine Kriegserklärung von Frankreich gegen Österreich erfolgte am 12. März.