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Weingut
Seeger

Familien-Weingeschichte seit 1655

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Das Weingut & seine Geschichte

Leimen findet 791 im Lorscher Codex als „Leimheim“ erstmals urkundliche Erwähnung. Das liegt offensichtlich daran, dass sowohl Kloster Lorsch als auch das Bistum Worms hier Grundbesitz hatten. Ab 1351 gehörte Leimen dann endgültig zur Pfalz und wurde Verwaltungssitz der "Kirchheimer Zent". Dazu zählten die Nachbarorte bis zum Rhein sowie u.a. Hockenheim, Schwetzingen, Walldorf und bis zur Stadterhebung auch Mannheim.


Freiherr von Eichthal, der in Leimen eine Tabakmanufaktur eingerichtet hatte, erbaute sich 1792 in Leimen ein Schloss im klassizistischen Stil, das heutige "Alte Rathaus". Bereits rund 140 Jahre davor, 1655 nämlich, wurden die Seegers in Leimen als Weinbauern erstmals urkundlich erwähnt. Denn die Weinwirtschaft prägt schon zweitausend Jahre lang diese fruchtbare Kulturlandschaft am Übergang zum Kraichgauer Hügelland. 


1707 gründete Andreas Seeger dann das heute traditionsreichste Weingut im Heimatort der Familie. Es wird seitdem ununterbrochen von der selben Familie bewirtschaftet. Somit sind Seegers die älteste (urkundlich belegte) weinbautreibende Familie in Leimen, und dies bereits in der 13. Generation! 

Weingut Seeger, Leimen, Heidelberg, Badische Bergstraße

Ein Jörg Seger ist laut Ortssippenbuch kurz vor dem Wechsel 17. / 18. Jahrhundert in Leimen verstorben. Er scheint der Vater jenes Andreas Seeger gewesen zu sein, der 1707 den Grundstein für das Weingut der Familie legte aber dieses zunächst, wie damals üblich, als landwirtschaftlichen Mischbetrieb führte.


Ende 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gaben der Urgroßvater und Großvater von Thomas Seeger der Entwicklung des Familienbetriebs wichtige, zukunftsorientierten Impulse. Beispielsweise waren sie bei den ersten, die den Wein in Flaschen verkauften - bis dahin war der Verkauf von Fassweinen üblich. Freude am sich-weiter-entwickeln hatte auch Helmut Seeger, der Vater des heutigen Inhabers, Thomas. Da Helmuts Vater im Krieg war musste er bereits als 10jähriger zusammen mit der Oma das Weingut "am Laufen" halten. 


Später hat er dann den Abschluss zum staatlich geprüften Weinbautechniker nachgeholt und in den 1970er Jahren als einer der Ersten durchgegorene Naturweine produziert. Er baute weiterhin konsequent trockene Weine aus und das in einer Zeit, als alle Welt auf möglichst süßen Weingenuss (damals "lieblich" genannt) stand. Respekt! "Er arbeitete immer gerne draußen in den Reben - ein begnadeter Winzer", so behält Thomas Seeger seinen Vater in Erinnerung.

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Die Winzer
Wir sind noch familiär...

Thomas Seeger kennt die Arbeiten in Weinberg und Keller von Kindesbeinen an. Er hat sich nach seinem Abitur entgegen des ursprünglichen Berufswunsches "Arzt" doch für den elterlichen Betrieb entschieden - Argument: gute Ärzte gibt es wesentlich mehr als gute Winzer.

Von der Pike auf gelernt

Thomas Seeger kennt die Arbeiten in Weinberg und Keller von Kindesbeinen an. Er hat sich nach seinem Abitur entgegen des ursprünglichen Berufswunsches "Arzt" doch für den elterlichen Betrieb entschieden - Argument: gute Ärzte gibt es wesentlich mehr als gute Winzer.

Ein familiär geprägtes Unternehmen

Seither hat er seinen Weg bis in den Spitzenbereich der zeitgenössischen deutschen Weinkultur weiterverfolgt. "Wir sind zwar kein reiner Familienbetrieb mehr, aber von der Philosophie und Produktionsweise her trotzdem sehr familiär. Wir wirtschaften hier mit rund 10 Hektar Rebfläche in einem Rahmen, in dem ich noch selbst mitarbeiten und die volle Verantwortung für das Endprodukt selbst übernehmen kann."

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Anekdoten & Mehr
Einkehrfreuden im Weingut

Das "Mehr" in dieser Kapitelüberschrift (Anekdoten und Mehr) wird sich mit einem wichtigen Zweig des Weingutes befassen, dem Gutsausschank Jägerlust, der ebenfalls von Familie Seeger in räumlicher Einheit mit dem Weingut geführt wird. 


Seit eineinviertel Jahrhunderten wird hier eine bodenständige reelle und begeisternd frische Küche geführt, der sogar von Michelin höchstes Niveau bestätigt wird.


In der Galerie findent sich zwei herrliche Bilddokumente der "Jägerlust" aus der Zeit um 1900 und um 1960 (Quelle: HC-Archiv)

Das Geheimnis der Seeger Weine

Es scheint ein kleines Geheimnis um die Weine von Thomas Seeger zu geben. Er scheint einfach etwas anders, nämlich besser, zu machen. Er kann sich noch den Blick auf Details erlauben und kleinere Prozesse beeinflussen, was in größeren Betrieben kaum möglich ist. Was Seeger dazu in einem Interview sagt (Auszug über Link unten auf der Seite), weist auf einen sehr persönlichen Bezug zum Produkt Wein, auf hohe Sensibilität und eine stabile innere Überzeugung hin.


Wie er beispielsweise den für seinen Terroir perfekten Rebklon aus dem Burgund fand oder wie er den perfekten Erntezeitpunkt für seine großen Burgunderweine ermittelt ist zwar interessant, begeistert den Weinliebhaber aber erst so richtig, wenn er den Spätburgunder RRR trocken auf der Zunge hat. Die Klassifizierung RRR ist eine Steigerung des bereits Guten und setzt sich zusammen aus R (Reserve) für ein großes Gewächs aus der Lage Spermen und der Verdoppelung des "R" für das ebenso hochwertige Gewächs aus der Lage Oberklamm, mit noch dichterem, komplexeren Gesamtergebnis.