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Historische Gasthäuser
Deggenhausertal
Landhotel Restaurant Adler
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Rolle in der Geschichte

Ein "Talkönig" als Bauherr

Bereits im Jahr 1830, lange bevor jemand an den "Adler" dachte, gab es in Wittenhofen eine Dorfwirtschaft. Das gepflegte Bauernhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite könnte darüber erzählen. Im Jahr 1891 wurde dann das imposante Gebäude des heutigen "Adler" gebaut. Für die damalige Zeit und den kleinen Ort eine Sensation. Dem Erbauer namens Keller wurde ein üppiger finanzieller Hintergrund nachgesagt. Er galt daher für die Bevölkerung als "Talkönig". Sicher hat das Gasthaus auch schon damals zur Förderung der Dorfgemeinschaft beigetragen, wenngleich diese Nutzung hinter der Landwirtschaft und Viehhaltung zurückstand.

Als für Herrn Keller andere Projekte in den Fokus rückten und der "Adler" zum Verkauf anstand, kaufte Leo Steuer 1923 das Anwesen. Die Nutzung lag weiterhin hauptsächlich in Viehhaltung, Landwirtschaft und Dorfwirtschaft. Aber die Entwicklung ging weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Fremdenverkehr langsam in Fahrt und man musste mit der Zeit gehen. So entstanden die ersten Fremdenzimmer, im ersten Stockwerk durfte der damals übliche Tanzsaal nicht fehlen und eine Kegelbahn im Freien wurde als Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen.
Bild vergrößern Porträt des Adlerwirt Hans Steuer
Bild vergrößern Alte Speisekarte

Mit Mut, Energie und Fleiß zur Institution im Tal

Auch nachdem 1955 mit Hans und Elisabetha Steuer die nächste Generation das Ruder im "Adler" in die Hand genommen hatte, bildeten noch Landwirtschaft und Viehhaltung mit dem Gasthaus eine Einheit. Keine Frage, dass zu dieser Zeit noch selbst geschlachtet wurde. Die eigenen Schweine fühlten sich so lange "sauwohl" auf dem Hof, bis sie schließlich auf der Speisekarte mit "täglich frisches Spanferkel" angepriesen wurden.

Nachdem die Anzahl der Gäste sowie deren Ansprüche fortgesetzt stiegen, wurde im "Adler" das Augenmerk mehr und mehr auf die Touristen gelenkt. Das Ehepaar Hans und Elisabetha Steuer hatte Ideen und packte an. Für weitere Gästezimmer sorgte der Ausbau der dritten Etage. Die frühere Kegelbahn im Freien wurde 1966 durch eine neue automatische Kegelbahn im Haus ersetzt. Damit war der "Adler" um eine Besonderheit reicher und wurde immer mehr zur Institution im Tal. Man muss sich vorstellen, dass eine vollautomatische Kegelbahn damals sicher den Stellenwert hatte, den später ein Tennisplatz einnahm.

Eine weitere Bauphase brachte den Ausbau der zweiten Etage im Jahr 1976. Der frühere Tanzsaal wurde zur Hälfte Fremdenzimmer, die andere Hälfte als Wohnung der Familie genutzt. Mit ihren fünf Kindern hatten die Eheleute Elisabetha und Hans Steuer bis dahin in zwei Räumen im Erdgeschoss gelebt. Hinter der Beherbergung und Bewirtung der Gäste musste eben alles zurück stehen.

Nun blieb nur noch der Dachboden zum Ausbau. Aus der ehemaligen Räucherkammer und dem Lager entstanden acht reizende Gästezimmer.

Seit dem Bestehen des Gasthauses war der "Adler" immer der "Adler". In schöner alter Schriftart heißt es an der Hausfassade "Gasthaus zum Adler". Dem heutigen Angebot angepasst ist die neuere Bezeichnung "Landhotel Restaurant Adler".

Rundgang weckt Erinnerungen

Die rustikale Gaststube und der Nebenraum verströmen wohltuende Gemütlichkeit. Frische Blumen, Kerzen und gepflegt eingedeckte Tische sorgen für eine elegante Note. Das ins Auge fallende Gemälde im Restaurant zeigt ein Portrait des Senior-Chefs Hans Steuer. Herr Steenblock, ein Stammgast des Hauses, hat ihn meisterlich verewigt. Die wenigen Wandflächen zwischen zahlreichen Fenstern sind mit Aquarellen des Malers Rottweiler geschmückt.

Wir steigen von Etage zu Etage und entdecken im Treppenhaus einen alten Bodenseeschrank, einen noch älteren Sekretär, Holzgeländer und Holztüren mit Fensterscheiben aus der Anfangszeit. Vor allem begeistern der ursprünglich erhaltene Holzdielenboden und die Holzbalken in einigen der 23 Gästezimmer.

Man spürt, dass hier alte Werte geachtet werden und damit der Charme vergangener Zeiten erhalten bleibt.
Bild vergrößern Gemütlichkeit und soveräne Eleganz
Bild vergrößern Klassische Holztüre aus der Gründerzeit
Bild vergrößern Zeugnisse der langjährigen Hausgeschichte: der alte Sekretär, welcher "schon immer" im Adler steht. Und rechts das Echtheitszertifikat zum Familienwappen - damit Alles seine Richtigkeit hat.
Bild vergrößern

Bilder

Adlerwirtin Ida Steuer
Wappenbrief zum Familienwappen Buchmann (Wirtin Elisabetha Steuer ist eine geborene Buchmann)
Alte Ansicht vom Gasthaus Adler
Ansicht vom Gasthaus Adler um 1970. Links ist noch das alte Ökonomiegebäude erkennbar.
Luftaufnahme von Wittenhofen. In der Bildmitte unten ist der Gasthof Adler erkennbar, direkt an der Brücke über die Aach
Viehhaltung beim Gasthof, Ansicht um 1920
Klasse der Kochschule in Wittenhofen 1927 - 1930
Postagentur Deggenhausen um 1910
Neujahrsgrüße aus Deggenhausen um 1905
Postkarte aus Deggenhausen um 1903
Postkarte vom Gasthaus zum Adler
Alte Mühle in Deggenhausen, erbaut Ende des 17. Jh.
Rekrutentreffen in Wittenhofen 1925