
Boutiquehotel Gasthof
Ochsen *** Sup.
Gasthaus seit 1873
Familie Bruker
Dorfplatz 1
79853 Lenzkirch-Saig
Telefon: 07653/90010
Region: Breisgau-Hochschwarzwald

Das Gasthaus & seine Geschichte
Was wäre ein Schwarzwaldgasthof ohne Blumenschmuck? Etwa 120 Blumenkästen müssen jährlich bepflanzt werden, verrät uns die Chefin des Hauses. Diese verteilen sich rund um das historische Gebäude, auf der lauschigen Gartenterrasse und am Hotelanbau.
Dass der "Ochsen" ein Ort zum Wohlfühlen ist, beweisen die vielen Stammgäste, von denen einige bereits seit 50 Jahren immer wieder kommen. "DER UMKREIS DES DORFES IST VOLLKOMMEN BAUMLOS; ABER DER GUTE GASTHOF OCHSEN IST STETS VOLL MIT STAMMGÄSTEN BESETZT" stellte humorvoll Wilhelm Jensen bereits in dem 1890 erschienenen Buch "Der Schwarzwald" (Verlag Reuther, Berlin) fest.
Was wäre der Schwarzwald ohne seine alten Gasthäuser? Einer der ältesten, im Originalstil erhaltenen Herbergen des Hochschwarzwaldes steht seit ewigen Zeiten in Saig, einem auf 1000 Meter Höhe gelegenen heilklimatischen Kur- und Wintersportort über dem Titisee und am Fuße des bewaldeten Hochfirstmassivs. In wirkungsvoller Lage im Ortskern des 800-Seelen-Dorfes ist der Gasthof Ochsen ein schützenswertes Kulturdenkmal.
Vom Granitbrunnen auf der gegenüber liegenden Seite hat man den Gasthof in seiner ganzen Länge vor sich. In die holzgeschindelten Fassaden sind kleinteilige Sprossenfenster eingelassen - begleitet von grünen Fensterläden. Allein auf der nach Osten ausgerichteten Längsseite zählen wir 18 Fenster an Fenster in der oberen Reihe und 15 im Erdgeschoss, unterbrochen lediglich vom Eingangsbereich.


Zu dieser Zeit war der "Ochsen" ein großer landwirtschaftlicher Besitz mit Viehherden und riesigen Ländereien. Seine Wiesen, Äcker und Wälder dehnten sich aus bis Bärental, Falkau und über den Hochfirst bis zur Gemarkung Neustadt. Am Brunnentrog -heute Granitbrunnen- gegenüber des Gasthofs hatten damals die meisten Hofbesitzer ein Wasserrecht. Auch durften sie eine Anzahl Tiere auf dessen Viehweiden grasen lassen. Der immense landwirtschaftliche Besitz mit Kuhherden und Pferden wird mit ca. 3.000 ha angegeben, von dem durch Erbteilungen heute "nur" noch 11 ha zum Besitz des "Ochsen" gehören. Aus dem ebenso zum Besitz des "Ochsen" gehörenden Steinbruch wurde die Höllentalstraße bis hinunter nach Hirschsprung mit Steinen versorgt. Auf der extra dafür neu gebauten Straße reiste 1770 die 14-jährige österreichische Erzherzogin Marie Antoinette auf ihrem imponierenden Brautzug von Wien über Augsburg, Freiburg und Straßburg zum Schloss Versailles.
Herberge seit uralten Zeiten
Selbst aus den ältesten Aufzeichnungen kann das tatsächliche Alter des "Ochsen" nicht ermittelt werden. Bei der Erfassung als Kulturdenkmal geht man davon aus, dass der Grundstein des Gasthofs bereits im Jahr 1412 gelegt wurde. Auf ein so hohes Alter konnten auch Beobachtungen bei Umbauten hindeuten. Man fand nämlich dabei ausschließlich Holznägel, kein einziger eiserner Nagel war verwendet worden. Das heutige Gebäude dürfte nach 1713 erbaut worden sein, nachdem der Ort mit Kirche, Pfarrhof und Wirtshaus während der Belagerung durch französisches Militär abgebrannt war.