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Gasthaus
Zum Deutschen Haus

Gasthaus seit 1629

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Das Gasthaus & seine Geschichte
Über 800 Jahre Im Herzen von Freiburg: Eine Insel am Weg


Das "Deutsche Haus" ist ein altes Freiburger Bürgerhaus, welches seit 1386 unter der Bezeichnung Haus "Zum Spilhof" in den Akten eingetragen ist. Das Haus ist nach seinem ersten urkundlich erwähnten Besitzer, Henni Spiler, benannt.


Es ist eines der letzten Gasthäuser seiner Art. Solche "Wirtschäftle" sind fast ausgestorben: nach dem Einkaufen rasch ein Bier trinken oder den Samstags-Stammtisch besuchen und auch sonst viele bekannte Gesichter sehen. Es ist immer etwas los und man möchte gar nicht mehr hinaus in die raue Wirklichkeit. Das bunt gemischte Publikum schätzt und genießt offensichtlich diese heile Kneipen-Welt nebst passender, tadelloser Speisen- und Getränke Auswahl.


Die besonderen Tiefkelleranlagen des Hauses sind beeindruckende Zeugen der frühen Freiburger Stadtentwicklung. Überdies setzt in Freiburg dieser "Tiefkeller-Haustyp" Ende des 12. Jahrhunderts ein und weist somit auf ein stolzes Alter des "Deutschen Hauses" von über 800 Jahren hin.

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Das Gasthaus hat eine reiche und vielfältige Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als "Zur Goldenen Sonne" bekannt, diente es Reisenden und Einheimischen als beliebte Schankwirtschaft. Im 17. Jahrhundert übernahm die Familie Müller das Gasthaus und benannte es in "Zum Deutschen Haus" um. Unter ihrer Führung erlangte das Gasthaus schnell einen Ruf für seine hervorragende Gastfreundschaft und Küche.


Während des Dreißigjährigen Krieges bot das Gasthaus Zuflucht für viele Menschen. Im 18. Jahrhundert erweiterte die Familie Weber das Gasthaus um einen großen Festsaal, der bald ein beliebter Ort für Hochzeiten und Feiern wurde. Während der industriellen Revolution führte Johann Weber eine eigene Brauerei ein, was das Gasthaus noch attraktiver machte.

Wirtsleute
Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Die Wirtsleute
Die Hausgeschichte

Die früheren Hausbesitzer waren unter anderem Handwerker und Beamte. Wie Peter Kalchthaler* berichtet war das Haus beispielsweise 1551 im Besitz von Martin Ruoff. Dieser hatte seinen Arbeitsplatz quasi gegenüber, denn er war Schreiber im Freiburger Kaufhaus. Weitere Besitzer waren ein Schmied für Rüstungen, ein Rotgerber, ein Edelsteinschleifer und 1629 Wilhelm Bawmeister, Weinschenk und Pastetenbäcker. Er begann möglicherweise mit der gastronomischen Tradition im "Deutschen Haus".

Wo jeder Freiburger, der etwas auf sich hält, schon abstürzte

Möglicherweise beginnt die Gasthausgeschichte im Deutschen Haus bereits 1629. Die neuere Geschichte seit 1886 belegt die 1911 ausgestellte Urkunde für 25jährige Geschäftsverbindung. Ein Vorfahre des heutigen Besitzers, Dieter Bockius, welcher ebenfalls Besitzer des Deutschen Hauses war, ist auf dem Brauerei Dokument namentlich genannt. Er kann aber nicht der erste Wirt gemäß Brauereiurkunde gewesen sein. Besagter Alfred Richter (Großvater von D. Bockius) wurde nämlich erst 1882 geboren (verstorben 1932) und war 1886 erst vier Jahre alt. Möglicherweise jedoch sein Vater gleichen Vornamens.


Nach dem Tod von Alfred Richter Junior also übernahmen seine Witwe Hermiene geb. Isler (1887 -1963) und die gemeinsame Tochter Ellen Richter (1912 - 2011, Mutter von Dieter Bockius) das Gasthaus. Hermine heiratete in zweiter Ehe Ernst Eyhorn. Dieser verpachtete das Gasthaus zunächst an einen Herrn Theuerkauf und ab 1976 an Rainer Mülbert. 

Urgesteine der Freiburger Gastronomie-Szene

Zwei "Macher" der alten Schule. Toni Schlegel - der jetzige Eigner -  und Rainer Mülbert - vorheriger Betreiber - haben sich um den Erhalt historischer Gastronomie in Freiburg und Umgebung verdient gemacht!


Rainer Mülbert war Filmemacher, Lehrer, Gastronom, Weltenbummler und heimattreuer Schwarwäldler. Er verstarb 2022. Viele Jahre zuvor übergab er die Geschicke des Deutschen Hauses an den Gastronomie-Unternehmer Toni Schlegel. Dieser führt eine ganze Reihe beliebter Freiburger gastronomischer Betriebe: das Greiffenegg-Schlössle, den Kastaniengarten, Webers Weinstube, das Deutsche Haus, den Ganter-Brauereiausschank und das wiedereröffnete Hotel Rappen.

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Anekdoten & Mehr
Badisches Allerlei

An der Badischen Wand im "Zum Deutschen Haus" hängt der geschichtsschwere Original-Zylinder des letzten Badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb. Sein Dienstsitz war von 1947 bis 1952 das Colombi-Schlösschen. Nach der Fusion von Baden und Württemberg schickte ihn Bundeskanzler Konrad Adenauer als Gesandten nach Portugal. Wohleb starb am 12. März 1955 in Frankfurt unter mysteriösen Umständen.

Gründer des Wallgraben-Theaters

Heinz Meier wurde 1930 in Ostpreußen geboren und studierte in Freiburg. Er verstarb 2013 in Schliengen. Mit Studienfreunden hatte er 1953 das Wallgraben-Theater in Freiburg gegründet. Es ist eines der ältesten Privattheater Deutschlands. Meier wirkte in vielen Loriot Filmen mit, aber seine berühmteste Rolle war die des überforderten Lottogewinners Erwin Lindemann, der seine Pläne als Lottokönig vor der Kamera nennen sollte.


Heinz Meier spendierte also den Zylinder seinem Freiburger Lieblingsgasthaus, oder sagen wir ruhig seiner persönlichen Stammkneipe. Er und Rainer Mülbert, welcher bis Anfang der 1980er noch selbst hier wirtete (siehe Kapitel Die Wirtsleute), waren befreundet.

Vier stumme steinerne Zeitzeugen

Das herrliche Freiburger Münster steht zwar nur einen Katzensprung vom "Deutschen Haus" entfernt, ist aber auch zur Genüge bekannt. Ebenso nahe, direkt beim Münster, findet sich das historische "Kaufhaus". Von hier aus beobachten vier steinerne Herren aufmerksam das Markttreiben, werden aber selbst meist nur flüchtig wahr genommen.


Diese Herren waren nicht nur bedeutende Regenten, sondern auch Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies, erkennbar an der prunkvollen Ordenskette, die jeder von ihnen trägt.

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Rund um's Gasthaus
Im Herzen von Freiburg

Da das "Deutsche Haus" im Herzen von Freiburg residiert, liegen viele der bekannten Sehenswürdigkeiten - Münster, Kaufhaus, Wenzinger Haus, Alte Wache, gotischer Marktbrunnen uva. - um die Ecke. Hinein ins Vergnügen, denn „an Schönheit darf sich Freiburg den Schwesternstädten Baden-Baden und Heidelberg zur Seite stellen. (Baedekers Schwarzwald, 1921)“