Hotel
Prinz Carl
Gasthaus seit 1612
Familie Jaegle
Hochstadtstrasse 1
74722 Buchen (Odenwald)
Telefon: 06281/52690
Region: Neckar-Odenwald-Kreis
Das Gasthaus & seine Geschichte
Mitten im Zentrum der historischen Altstadt von Buchen liegt das Hotel Prinz Carl, und das schon seit über 400 Jahren. Seit der Ersterwähnung im Jahre 1612 haben sich alle Wirte des Gasthauses zur Goldenen Kanne, wie das Haus bis 1831 hieß, und des Hotels mit außerordentlicher Hingabe und Engagement dem Wohl ihrer Gäste gewidmet. Das Ergebnis ist ein liebenswertes Familienhotel mit großer Tradition und persönlicher Note, in dem das Wohlbefinden des Gastes an erster Stelle steht.
Das Haus ist jedoch noch älter, der Grundstein über dem mächtigen Kellergewölbe zeigt das Jahr 1563. Im 19. Jahrhundert diente es fast 80 Jahre lang als Poststation für die Kutschen der Großherzoglich-Badischen Post auf dem Weg von Heidelberg über die badische Amtsstadt Buchen ins bayrische Würzburg. Egon Eiermann, der weltbekannte Architekt der Nachkriegsmoderne, schuf 1964-67 mit dem Hotelanbau ein architektonisches Juwel, auf das die Besitzer des Hotels besonders stolz sind.
Der neue Tagungsbau aus dem Jahre 2001 erfüllt als moderner Zweckbau sämtliche Anfordernisse des Konferenzwesens. Damit besitzen Karin und Jens Jaegle, die jetzigen Eigentümer, mit dem Dreiklang von exzellenter Küche im historischem Restaurant, dem kontrastreichen Eiermann-Anbau und dem neuen Tagungsbereich alle Voraussetzungen, die Tradition dieses großen Hauses fortzusetzen.
Badische Poststation auf dem Weg von Heidelberg nach Würzburg
Fast hundert Jahre lang war das Hotel Poststation im Großherzogtum Baden, die Wirtsfamilie Herth war über mehrere Generationen sowohl Posthalter wie Gastwirte.
Mit der Schaffung des Großherzogtums Baden im Rahmen der Napoleonischen Neuordnung Europas ab 1806 wurde das Postwesen verstaatlicht und umfassend renoviert. Das kaiserliche Postprivileg der Fürsten von Thurn und Taxis wurde abgeschafft und ab 1810 durch eine badische Postdirektion ersetzt. Der unter den Fürsten von Leiningen bereits begonnene Ausbau der „Chaussee“ von Mosbach nach Buchen als „Haupt-Commerzial- und Poststraße“ wurde im neuen Großherzogtum Baden ab 1810 fertig gestellt, um die neuen Landesteile im Nordosten mit den zentralen Städten im Rheintal zu verbinden.
Die Wirtsleute
Gemeinsam durch Dick & Dünn
Karin und Jens Jaegle führen das Hotel seit 1996 und stehen engagiert mit ihrem jungen Team in der 400-jährigen Tradition des Hauses. Beide haben einen Teil ihrer Ausbildung unter dem Vorgänger, Hotelier Werner Ehrhardt, absolviert, der den Prinz Carl über 45 Jahre lang geprägt hat: Kontinuität ist eine der Stärken des Hauses. Alle 22 Wirte und Hoteliers seit 1612 - lückenlos erfasst und bekannt - haben ihren Teil dazu beigetragen, den Prinzen Carl zu dem zu machen, was er heute darstellt: ein familiär geführtes Haus, in dem das Wohl des Gastes an erster Stelle steht.
Aus Tradition sehr gut
Der Prinz Carl ist – so hätte man das früher genannt – das Erste Haus am Platze, also richtig feine Küche, jahrhundertelange Tradition, stilvolle Einrichtung, knarzendes hochglänzendes Parkett, gehobene Preise (für hiesige Verhältnisse), und in den Hotelzimmern Gäste aus aller Welt mit unterschiedlichsten Reisegründen.
„Unser Wild geht auf Reisen“
... "Wir hatten schon lange im Kopf, unser Essen auch im Glas to go anzubieten. Irgendwie fehlte immer die Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Dann begann die Corona-Pandemie, Restaurant und Hotel waren erstmal dicht. Was uns geholfen hat? Eine befreundete Jägerin ist vorbeigekommen, mit 100 Kilogramm Wild im Gepäck. Sie hat uns das Wild kostenfrei überlassen, unter der Bedingung “Ihr macht damit Essen im Glas.” Und die GschmaXladen-Gerichte waren geboren.Heute haben wir beispielsweise Wild-Bolognese oder Königsberger Klopse im Angebot, alles in Weckgläsern gekocht und damit länger haltbar. Wir hatten schon Kunden, die zum Camping unser Essen mitnehmen. Vorher hatten sie Dosen aus dem Supermarkt, jetzt geht ein Stück Neckar-Odenwald mit auf ihre Reise. Die Ideen für den GschmaXladen gehen uns nicht aus – im Dezember gab es einen Spezial-Adventskalender auch mit kleineren Sachen wie Pesto, Salatsoße und Chutneys." ...
Jens Jaegle, 2022
Anekdoten & Mehr
Der versunkene Schatz
Im Büchlein „Sagen und Geschichten aus dem lieben Badnerlande“, um 1900 von J. Schmitt herausgegeben, findet sich dazu folgende Geschichte: „Das Gewann der Walldürner Gemarkung, wo früher das römische Kastell stand, heißt jetzt noch die Altenburg. Heutigestags wird der Platz als Ackerfeld benützt; doch befinden sich im Boden noch alte Fundamente. In dieser Gegend pflügte vor Jahren ein fleißiger Landmann mit zwei jungen Pferden. Doch sieh! Auf einmal stießen die mutigen Tiere auf ein Hindernis, und der Pflug wollte um keinen Preis mehr von der Stelle gehen.
Zweimal rief nun der Pflüger: „Vorwärts, in Gottes Namen!“ Als aber der Pflug immer noch an etwas festhielt, fing der Landmann im Unwillen an heftig zu fluchen, und sonderbar, jetzt ging es mit Leichtigkeit weiter. Gleich darauf aber brachte der Pflug einen Kesselring zum Vorschein, und im nämlichen Augenblicke begann es so heftig zu rasseln und zu poltern, als wäre eine schwere Geldkiste in die Tiefe hinuntergesunken. Hätte der verdutzte Bauer auch das dritte Mal „in Gottes Namen!“ gerufen, so wäre ihm ein großer Schatz zugefallen, und er mit einem Schlage für seine Lebtage ein reicher, wohlhabender Mann geworden.“
Buchen liegt nahe des römischen Limes und mit einem Kleinkastell im Stadtteil Hettingen zudem an der Deutschen Limesstraße. Nicht weit von Buchen entfernt erstreckt sich, bereits auf Walldürner Gemarkung, das Gewann "Altenburg". Auch hier stand eines der römischen Kastelle zur Sicherung des „Limes“ genannten Grenzverlaufes. Volkstümlich wird diese Stelle als "Alte Burg" bezeichnet.
Hoteljubiläum und Wanderbuch
Volker Schneider: Hotel Prinz Carl, Buchen, 400 Jahre 1612 - 2012. Plexus-Verlag Miltenberg und Frankfurt, 2012, ISBN 978-3-937996-35-6, € 25.00
Das 400-jährige Jubiläum des Hotels wurde im Oktober 2012 ausgiebig gefeiert. Dazu ist auch ein Buch mit zahlreichen Details und Illustrationen zur Geschichte des Hotels erschienen.
Neben der Baugeschichte wird auf die Rolle des Hotels als Poststation im 19. Jahrhundert eingegangen und die Biographien des Namensgebers, Herzog Carl II. August von Pfalz-Zweibrücken und des Architekten des Anbaus von 1964, Egon Eiermann, dargestellt. Die Mitglieder der Hollerbacher Künstlerkolonie werden vorgestellt, für die das Hotel ein wichtiger Treffpunkt für Kontakte mit Kollegen und Klienten war.
Wanderbuch
Die hohen und lichten Buchenwälder des östlichen Odenwaldes haben ihren speziellen Reiz, besonders im Frühling: Die Luft ist leicht, das Licht mild und die Farben zart. Im Herbst dagegen zeigt sich im seitlich einfallenden Sonnenlicht die überwältigende Farbenpracht eines strahlenden Herbstwaldes. Eine Wanderung im Odenwald ist Balsam für die Seele und rückt wieder vieles zurecht, was im Alltag verloren gegangen ist. Nach einem erlebnisreichen Tag ihrer Gäste stehen die Mitarbeiter des Hotels Prinz Carl bereit, für Tisch und Bett zu sorgen und sie mit allem zu verwöhnen, was Küche und Keller zu bieten hat.
Ein 2011 erschienes handliches Buch mit 16 Tagestouren gibt detaillierte Tipps und praktische Information zu Geologie, Geschichte, Sehenswürdigkeiten in und um die Stadt Buchen, dokumentiert entlang von attraktiven Wanderrouten und an interessanten Stationen.
WanderBUCHen: 16 Touren zum Kennenlernen zweier Landschaften. Örtliche Buchhandlung Volk oder die Touristikgemeinschaft Odenwald, € 14,90