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Hotel Restaurant
Schiff **

Gasthaus seit 1777

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Das Gasthaus & seine Geschichte

Das ehemalige Gasthaus "Zum Schiff" an der Verzweigung von Schwarzwald- und Hansjakobstraße gehörte zu den zahlreichen im Umkreis der Stadt gelegenen Gasthöfen, die einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb unterhielten. Der Ökonomietrakt mit Scheuer und Hochfahrt wurde erst 1969 für die Verbreiterung der Schwarzwaldstraße abgerissen. Noch heute finden sich an den wichtigsten Zufahrtsstraßen zum Stadtzentrum alte Gasthausgebäude.

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Zollhinterzieher und liederliches Gesindel 


Der Vorgängerbau des heutigen "Schiff" stand ein wenig weiter östlich und befand sich bereits außerhalb der Freiburger Stadtgrenze. Es war das Gasthaus "Zum weißen Rössle", dem ein denkbar schlechter Ruf vorauseilte. Es muss eine rechte Spelunke gewesen sein, die nicht von ungefähr auch "Raspelhaus" genannt. 


Der Begriff soll von der Formulierung "Süßholz raspeln" als jemandem angenehme, schmeichelhafte Dinge zu sagen um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese Begrifflichkeit könnte andeuten, dass in diesem Haus neben den bereits erwähnten Kriminellen auch gewerbsmäßige Liebesdienste angeboten wurden.

Wirtsleute
Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Die Wirtsleute
Der Öffentlichkeit erhalten

Einen Seufzer der Erleichterung tat im Jahr 2014 jeder dem die badische Traditions - Gastronomie am Herzen liegt. Nicht nur weil in diesem Jahr definitiv klar war, dass das historische "Schiff" als öffentlicher Gastronomiebetrieb erhalten bleibt, sondern insbesondere weil zwei "gebürtige Freiburger" an der Spitze des Unternehmens agieren.


Das "Schiff" zeigt, wie ihr Konzept der behutsamen Modernisierung, man könnte auch sagen der modern Interpretation historischer Substanz, funktioniert. Das müssen Sie aber mit eigenen Augen sehen, denn es sind vor allem die optischen Elemente, welche den Betrachtenden nachhaltig beeindrucken.

Politisch engagierter Gastronom

Christoph Glück ist ein Hotelier und Gastronom, bekannt als einer der Geschäftsführer des Hotel Restaurant Schiff in Freiburg. Geboren 1977, lebt er in Freiburg und hat eine starke Verbindung zur Region. Neben seiner Tätigkeit im Hotelgewerbe engagiert sich Glück auch politisch als Mitglied der FDP und der Fraktion der "Freien Demokraten & Bürger für Freiburg". Er setzt sich für verschiedene Themen ein, darunter nachhaltigen Tourismus und den Ausbau von Wohnraum in Freiburg

Bekenntnis zur Geburtsstadt

Während eines Gesprächs, das im Frühjahr 2018 geführt wurde und in dem es um das Engagement für historische Gasthäuser ging, bekannten sich die Geschäftsführer des "Schiff" zu ihrer Geburtsstadt Freiburg. Christoph Glück und Christian Böhler, die beide über jahrelange Gastronomieerfahrung verfügen, sprachen unter anderem von ihrer Affinität zu urbanen, historisch gewachsenen Gebäuden... und von der "Seele" alter Häuser, die anders als anonyme Neubauten das Herz der Menschen berühren.

Historische Gasthäuser & Weingüter Baden
Anekdoten & Mehr
Ländliche Gemarkung

Littenweiler und das direkt an der ehemaligen Gemarkungsgrenze liegende Gasthaus Schiff waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch sehr ländlich geprägt. Die bäuerliche Arbeitswelt kannte ja kaum arbeitsfreie Tage, dabei war "arbeitsfrei" eher relativ, denn das Vieh musste täglich versorgt werden. Bräuche, die an den wenigen Festtagen gepflegt wurden oder die in der bäuerlichen Arbeitswelt Bedeutung hatten, sind eine interessante Quelle um einer komplett verschwundenen Lebens- und Empfindungswelt, in die auch das "Schiff" eingebettet war, auf die Spur zu kommen.


Die kräftigen Holzschnitte aus"Herders Hauskalender 1952" lassen erkennen, dass die landwirtschaftlich geprägte Lebenswelt noch bis in die 1950er Jahre deutlich stärker im allgemeinen Bewusstsein präsent war als heute.

Umfangreiche Landwirtschaft

Das "Schiff" stand nicht nur im ländlichen Kontext, sondern hier wurde, wohl bis Mitte des 20. Jahrhunderts, ebenfalls eine umfangreiche Landwirtschaft betrieben. 


Ein Kaufvertrag von 1837 spricht von Scheuer, Stallungen und zusätzlich drei Schweineställen, welche mit dem Gasthaus verbunden waren. Zum Anwesen gehörten ferner 4 Jauchert Garten und Acker (ein Jauchert umfasst zwischen 33 und 58 Ar) - eine Nutzfläche dieser Größe stand manch armem Bäuerlein im Hotzenwald nicht zur Verfügung.


Im Gasthaus Schiff wurden, wie in den die anderen Landgasthäusern ebenfalls, die ländlichen Zyklen-Feste (Geburt - Hochzeit - Tod) von der Landbevölkerung gepflegt.


Der folgende Download beschreibt einige der früheren, bäuerlich geprägten, Bräuche der Lebensphasen aus Littenweiler.


Mustergültige Wasserversorgung

Breits beim Namen des Gasthaus Schiff spielte ja das Wasser eine große Rolle. Aber der Standort des Traditionshauses an der Gemarkungsgrenze Littenweiler und in Nähe des Waldsees führt zu weiteren interessanten Einblicken über die Nutzung dieses wichtigen Elements in der alten Schwarzwaldmetropole.


Am Nordhang des Brombergkopfes lagen unterhalb des Waldsees (s. Karte) die Freiburger Brunnenstuben des Mittelalters – also wenige Meter südlich des „Schiff“ – Standortes. Von hier wurde das Wasser in hölzernen Deuchelleitungen entlang der Schwarzwaldstrasse und über die obere Dreisambrücke (heutige Schwabentorbrücke) zur weiteren Verzweigung nach Oberlinden geleitet.


Mitte des 16. Jahrhunderts werden in Freiburg 20 öffentliche Brunnen (s. Karte) gelistet. Verantwortlich für deren Pflege und Instandhaltung war der städtische Brunnenmeister. Bereits 1501 hatte der Stadtrat angeordnet, dass die bisher hölzernen Möslewasserleitungen durch Rohre aus gebranntem Ton ersetzt wurden.


Freiburg verfügte damit bereits über eine mustergültige Wasserversorgung als andere Kommunen das kostbare Nass noch mühsam aus tiefen Brunnen schöpften.